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Bericht

Bayern startet bundesweit erstes Digitalradio-Archiv

Gesetzliche Vorgaben jetzt auch für DAB+ Programme erfüllbar

Quelle: ©momius - Fotolia.com Alexander Hiller Redakteur Meinungsbarometer.info 20.10.2014

Rein technisch gesehen ist in der guten alten analogen Radiowelt vieles einfacher. So können beispielsweise die Programmveranstalter, die ausschließlich über UKW senden, die eigenen Inhalte selbst aufzeichnen – etwa um sie für den Eigenbedarf zu archivieren oder um im Bedarfsfall den Landesmedienanstalten Auskunft über das eigene Programm geben zu können. Im Digitalradio geht das nicht ganz so einfach, wie Alexander Jahn von der Bayern Digital Radio betont. „Im Gegensatz zur Aufzeichnung bzw. Archivierung von reinen Audioinhalten beim Programmanbieter von UKW-Inhalten ist es die Aufgabe eines Digitalradio-Archivs, den Multiplex als Ganzes zu archivieren und so neben den einzelnen Programminhalten auch sämtliche Datendienste, die Kombination von Audio- und Datendiensten (z.B. Dynamic Label) sowie die gesamte Multiplexkonfiguration aufzuzeichnen. Neben dem regulären Beitrieb werden nach Auskunft Jahns im Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk gleichermaßen auch die Multiplex-Rekonfigurationen oder etwaige Systemausfälle mit aufgezeichnet.

Mit dem neuen Digitalradio-Archiv werden erstmals die Vorgabe des Gesetzgebers auch für DAB+ Programme erfüllt – nämlich, dass alle Radiosender in Deutschland ihre Programm für mehrere Monate archivieren müssen. Dazu sind alle Inhalteanbieter im Radio grundsätzlich verpflichtet. Entsprechend muss den Landesmedienanstalten das Recht eingeräumt werden, Zugriff auf die Inhalte aller lizensierten Anbieter zu erhalten.

Entwickelt haben das DAB+ Archiv die Bayern Digital Radio (BDR) und das Münchner Softwareunternehmen spiritec. Technisch funktioniert das Digitalradio-Archiv so, dass unmittelbar beim Sendernetzbetreiber das Signal analysiert wird. Gleichzeitig zeichnet das System alle Digitalradio-Inhalte für 80 Tage auf.

Das bayerische Archivierungssystem wird bereits als Prototyp im landesweiten- und Münchner Netz der Bayern Digital Radio betrieben. Bis zum Jahresende 2014 sollen dann alle bayerischen Netze mit dem System ausgerüstet und um die Funktion des Online- Monitorings erweitert werden. Mit diesem wird erstmals eine betriebliche Echtzeit-Überwachung der Programme auf Störungen möglich sein.

Zukünftig ist es auch vorstellbar, den Programmanbietern einen direkten Zugriff zum Archiv zu ermöglichen. Entsprechende Nutzungs-Szenarien sind nach Aussagen der Entwickler bereits bei der Erstellung des Fachkonzepts berücksichtigt worden.

Helfen soll das neue DAB-Archiv aber auch den Engeräteherstellern, ihre Produkte weiter zu optimieren und so die Kommunikation zwischen Netzbetreibern und Geräteherstellern weiter zu fördern.

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