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Bericht

Termin für DVB-T2-Einführung gefährdet

Vor allem die Politik gerät zunehmend unter Druck

Der flächendeckende LTE-Ausbau, hier durch die Deutsche Telekom AG, ist an eine schnelle DVB-T2-Migration geknüpft Quelle: Deutsche Telekom AG Alexander Hiller Redakteur Meinungsbarometer.info 21.08.2014

Eigentlich soll es 2016 nach dem Willen der Bundesregierung mit dem neuen DVB-T2- Fernsehen losgehen. Denn längst sind die derzeit vom terrestrischen DVB-T-Fernsehen genutzten Frequenzen für den Mobilfunk zum Ausbau des schnellen und flächendeckenden Mobilfunkinternets verplant. Doch nun hegt ausgerechnet die Bundesnetzagentur (BNetzA) selbst Zweifel am DVB-T-Fahrplan und damit an der Durchführung der nächsten Digitalen Dividende. Wie eine Sprecherin der BNetzA dem Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk sagte, hängt die Einführung von DVB-T2 primär von einem zeitnahen Konsens zwischen der Bundesregierung und den Bundesländern ab. Wie die BNetzA weiter ausführte ist die geplante Einführung von DVB-T2 ab Mitte 2016 in Gefahr, wenn im Verlaufe des Jahres 2014 keinKonsens zwischen Bund und Ländern erzielt werde. Aus technischer Sicht spreche allerdings derzeit nichts gegen einen DVB-T2-Start ab Mitte 2016.

Nach Einschätzung von Dr. Uwe Ladebusch, Leiter der Planungsgruppe Rundfunkversorgung beim NDR, sei in der Tat nicht der ab 2016 beginnende DVB-T2 Probebetrieb das Problem, sondern die danach beginnende Umstellung von DVB-T auf DVB-T2, die Mitte 2019 in der gesamten Fläche abgeschlossen werden soll. Bis dato, so Ladebusch, ist es der Bundesnetzagentur nicht einmal gelungen, den Verlust der 800-MHz Frequenzen in allen Regionen gleichwertig zu kompensieren. Für eine erneute Digitale Dividende müssten daher ganz schnell Frequenzverhandlungen mit unseren Nachbarländern aufgenommen werden. „Allein in Dänemark betrifft das 6 Multiplexe“, so Ladebusch im Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk. In diesem Zusammenhang zeigte sich Ladebusch skeptisch, ob die BNetzA diesen Abstimmungsprozess mit den betroffenen Ländern im vorgegebenen Zeitrahmen schaffen kann. „Möglicherweise werden wir die 700-MHz-Frequenzen, die der Bund frühzeitig versteigert haben will, nicht nur für die Dauer des Simulcast-Betriebs in Deutschland, sondern auch während der Umstellungsphase im benachbarten Ausland noch brauchen“, so Ladebusch abschließend.

Auf Nachfrage des Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk plant die Bundesnetzagentur vorrausichtlich ab September 2014 mit den konkreten Verhandlungen mit den Nachbarländern zu beginnen. Ziel ist es nach Aussage der BNetzA bis spätestens Sommer 2015 die Verhandlungen abzuschließen, damit die notwendigen technischen Umstellungen an den Sendern final geplant und begonnen werden können.

Auch der Sendernetzbetreiber Media Broadcast hält den genannten Zeitplan für die Migration auf DVB-T2 für sehr ambitioniert, aber dennoch realistisch. „Allerdings“, so mahnte Holger Meinzer, Leiter Business Unit TV MEDIA BROADCAST im Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk, „käme es wie schon beim Umstieg von analog auf digital, auf eine enge Koordination der Netzbetreiber ARD und Media Broadcast – vor allem aber auf schnelle verlässliche politische und regulatorische Rahmenbedingungen an. Was die rasche Umsetzbarkeit der Migration auf DVB-T2 angeht“, so Meinzer weiter, „liege der Ball klar im Feld der Bundespolitik.

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