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Autofreie Stadt ist keine Utopie mehr

Deutsches StartUp sieht ÖPNV gegenüber PKW klar im Vorteil

Dr. Tom Kirschbaum, Gründer und Geschäftsführer der Door2Door GmbH Quelle: Door2Door GmbH Dr. Tom Kirschbaum Gründer und Geschäftsführer Door2Door GmbH 25.04.2017
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Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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Der ÖPNV hat sich, "im Gegensatz zu den Mobilitätsbedürfnissen der Gesellschaft, kaum verändert", sagt Dr. Tom Kirschbaum, Gründer und Geschäftsführer der Door2Door GmbH. Er ist allerdings überzeugt, dass der digitale Wandel dem ÖPNV auch "eine riesige Chance" bietet.







Wie steht es derzeit um den ÖPNV in Deutschland?
Der ÖPNV ist für die meisten Menschen ein essentieller Bestandteil ihres Alltags und ihrer Fortbewegung. Allerdings hat sich der ÖPNV, im Gegensatz zu den Mobilitätsbedürfnissen der Gesellschaft, kaum verändert. Er besteht aus Bussen, U-Bahnen, Straßenbahnen und S-Bahnen mit fixen Routen sowie Fahrplänen, nach denen wir uns richten. Neue Mobilitätsdienstleistungen wie Car-Sharing und Ride-Sharing, die ein klares Ergebnis der digitalen Transformation sind, machen dem ÖPNV Konkurrenz, da sie den Erwartungen und Anforderungen einer digitalen “sharing” Gesellschaft gerecht werden: sie sind nachfragebasiert, personalisiert und werden geteilt. Allerdings bietet dieser Wandel dem ÖPNV auch eine riesige Chance.

Welche Chancen bietet die Digitalisierung, um den ÖPNV gegenüber dem Individualverkehr zu optimieren und flexibler zu machen? Welche Angebote sind denkbar, die es heute noch gar nicht gibt? Welche Rolle spielen integrierte Mobilitätskonzepte?
Durch integrierte Mobilitätskonzepte ist eine autofreie Stadt, in welcher der Nahverkehr durch eine intelligente Kombination dynamischer, geteilter on-demand Kleinbusflotten ergänzt wird und die Menschen buchstäblich von Tür zu Tür bringt, keine Utopie mehr. Sie kann bereits heute verwirklicht werden. Digitale Technologien, die in Echtzeit die Nachfrage der Nutzer bedienen können und sie intelligent in Kleinbusflotten bündeln, machen dies möglich. Die Mobilitätsapp des Nutzers wird also zur Plattform, die verschiedenste bestehende Verkehrsmittel in sich vereint und darüber hinaus neue Mobilitätsdienstleistungen zugänglich macht.

Welchen Chancen bietet ggf. der autonome on demand-Verkehr?
Diese Kleinbusflotten werden in Zukunft autonom fahren. Bei einer individuellen Nutzung von autonomen Fahrzeugen wird das Problem der Verkehrsbelastung allerdings nicht gelöst, da die Anzahl an Fahrzeugen nicht verringert wird. Erst durch das Bündeln von Nutzern mit ähnlichen Routen auf dieselben Fahrzeuge werden Straßen entlastet und unser alltäglicher Verkehr optimiert.

Wie sieht Ihre persönliche Zukunftsvision der urbanen Mobilität aus und was gehört für Sie dazu?
Die Zukunft gehört dem ÖPNV – und nicht dem privaten Pkw. Digitale Technologien ermöglichen Mobilitätslösungen, die den individuellen Bedürfnissen seiner Nutzer gerecht werden, eingebettet in das bestehende System und on-demand sind. So wird der ÖPNV in Zukunft noch bequemer als das eigene Auto. Emissionslose Sharingkonzepte für Elektroroller und Fahrräder werden ebenfalls weiterwachsen und Teil dieses Systems werden.

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