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Kolumne

Bei Handy-TV gibt es noch viel auszuprobieren

Dr. Andreas Bereczky, Produktionsdirektor des ZDF

Dr. Andreas Bereczky, Produktionsdirektor des ZDF Quelle: ZDF 29.09.2006

Die zunehmend unaufhaltsame Digitalisierung der Medien ruft eine hohe Zahl neuer Geschäftsmodelle hervor. Auch die öffentlich- rechtlichen Rundfunkanstalten müssen sich auf diese Veränderung einstellen. Die Strategie des ZDF in der digitalen Medienwelt ist sehr einfach zu definieren: Wir wollen auf allen für die Mediennutzung relevanten Plattformen erreichbar und leicht auffindbar sein. Deshalb sind wir auch auf Handys und über das Internet bereits empfangbar. Insbesondere dem Handy-TV werden international große Chancen eingeräumt. Diese Technologie ist in der Tat reif zur Nutzung, egal welche Verbreitungsstandards verwendet werden. Entscheiden über das Potenzial wird letztlich der Zuschauer. Deshalb ist es wichtig zu verstehen, welche Medieninhalte für Zuschauer überhaupt interessant sind. Hier gibt es noch viel auszuprobieren. Beispiele aus anderen Ländern sind nicht immer übertragbar.

Für uns ist die Verbreitung unserer Programme für „mobile” Nutzer nicht neu. Das ZDF propagiert seit Jahren „Mobiles Fernsehen”. Über DVB-T senden wir unser Bouquet ZDF.mobil seit Jahren aus. Handy-TV ist im Grunde nichts Neues. Kleine und Kleinstgeräte können über DVB-T eine Vielzahl von Programmen empfangen. Neu ist, dass die Mobilfunker das Thema entdeckt haben. Wir sollten diesen Markt aber nicht ausschließlich. kostenpflichtigen Diensten überlassen. Für die öffentlich-rechtlichen Programme darf nicht eine Extragebühr für Handy-TV erhoben werden. Die Mobilfunker, die in den Handy-TV Markt drängen, müssen die Inhalte bei anderen Sendern einkaufen. Für öffentlichrechtliche Programme haben die Zuschauer aber bereits bezahlt. Die Mobilfunker können, ohne an ARD und ZDF etwas zu zahlen, deren Programme aussenden. Ich meine, es ist nur fair, die Zuschauer nicht noch einmal zahlen zu lassen.

Entscheidend für den Erfolg wird allerdings sein, dass die Inhalte der jeweiligen Zuschauernachfrage angepasst werden. An der Stelle  ist das ZDF an die Regularien der Medienpolitik gebunden. Ein extra Programm für „Kleinstgeräte” wie Handys ist deshalb zur Zeit nicht vorgesehen. Wir alle wissen, dass die junge Generation sehr technik- bzw. handyaffin ist. Deshalb muss auch das ZDF eines Tages für diese Zuschauergruppe attraktive Inhalte bereitstellen dürfen. Demzufolge informiert das ZDF permanent die Gremien über die aktuellen technologischen Innovationen in der digitalen Medienwelt. Dadurch wollen wir sicherstellen, dass die Medienpolitik gut informiert über wichtige politische Weichenstellungen entscheiden kann.

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