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Boxer freuen sich über mehr Sport in den Medien

Welche Gefahr der Olympia-Berichterstattung in ferner Zukunft drohen könnte

Jürgen Kyas, Präsident des Deutschen Boxsport-Verbands (DBV) Quelle: Deutscher Boxsport-Verbands (DBV) Jürgen Kyas Präsident Deutscher Boxsport-Verbands (DBV) 20.06.2016
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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Jürgen Kyas ist seit 15 Jahren im Vorstand des Deutschen Boxsport-Verbands (DBV) aktiv. Seit 2009 führt er den DBV als Präsident an und ist für ca. 71.000 Mitgliedern in 818 Vereinen zuständig. Darüber hinaus ist er Mitglied des Executive Committee des Welt-Boxverband AIBA. Wenn das olympische Boxen im Internet läuft, sieht er die Athleten nicht degradiert.







Nach Medienberichten planen ARD und ZDF 340 Stunden Live-Berichterstattung von den Olympischen Spielen im TV und 1000 Stunden Live-Streams im Internet. Wie bewerten Sie die Expansion ins Netz?
Ich habe mir einmal die Zahlen von London angeschaut. Wenn meine Quellen stimmen, wurden 2012 640 Stunden Olympia im Internet übertragen und 260 im TV. Damit wird für Rio das Angebot im Internet um 360 Std. und im TV um 80 Std. ausgebaut. Das bedeutet deutlich mehr Sport in den Medien, und das ist sicherlich auch von Vorteil für das Boxen.
Selbstverständlich ist die Übertragung im Fernsehen für den Zuschauer immer noch interessanter, nicht nur weil es umfangreicher kommentiert wird.

Allerdings fangen die Grenzen an zu verschwinden. Denn im Internet wird das Sportangebot umfassender sein und bei einer Zeitverschiebung von fünf Stunden wird man sicherlich auf Timeshift-Funktionen zurückgreifen können, die das zeitversetzte Anschauen ermöglichen. Die Konsumenten sind technikaffiner als vor vier Jahren. Ich bin gespannt, wie viele Zuschauer sich die Boxkämpfe über PC, Tablet, oder Smartphone anschauen werden.  Ich sehe da keine Degradierung in die zweite Reihe, wenn Boxen nicht nur im TV übertragen wird.

Wegen der Zeitverschiebung sind vor allem die 40 Stunden Olympia-Zusammenfassungen wichtig für die Zuschauer. Welche Erwartungen haben Sie an die inhaltliche Auswahl?
Selbstverständlich muss über Medaillen, Rekorde und spektakuläre Ereignisse von allen Sportarten berichtet werden. Natürlich interessiert mich das Abschneiden unserer Deutschen Athleten besonders, nicht nur im Boxsport. Über interessante Features von Land und Leuten und aus der Sportpolitik würde ich mich ebenfalls freuen.

Ausgewählte Übertragungen sollen in VR-Technik ausgestrahlt werden. Welchen Nutzen sehen Sie in der neuen Technik?
Ich glaube es wird schwierig Virtual Reality derzeit im Boxsport zu verankern. Im Ring wird man als Zuschauer schnell zum Gejagten. Hier ist VR noch nicht so weit und deshalb nicht mehr als ein nettes Gimik.

Aber bei der Eröffnungszeremonie neben seinem Lieblingssportler in das Stadion einzumarschieren … wenn VR das ermöglichen könnte, das wäre fantastisch.

Diese Olympischen Spiele könnten die letzten mit ARD und ZDF werden. Was erwarten Sie künftig von der TV-Olympia-Berichterstattung?
Ich habe gelesen, dass das US-Unternehmen Discovery Communications, die auch die Muttergesellschaft von Eurosport ist, rund 1,3 Milliarden Euro an das IOC für die Spiele zwischen 2018 und 2024 gezahlt hat. Allerdings sollen sich ARD und ZDF wohl in Gesprächen über Sublizenzen befinden. Wenn diese Gespräche scheitern, wäre es wohl der GAU für Olympia bei den Öffentlich-Rechtlichen.

Es würde dann darauf hinauslaufen, dass die Ausgaben über Werbung refinanziert werden müssten. Wenn die Übertragungen qualitativ hochwertig und die Berichterstattung objektiv und informativ wären, könnte man Werbung bis zu einem gewissen Treshold tolerieren. Geht es darüber hinaus, wird der Sport Schaden nehmen.

Der ARD-Hörfunk berichtet Tag und Nacht aus Brasilien. Welche Bedeutung hat die Radio-Berichterstattung aus Ihrer Sicht?
Ich finde es gut, denn nicht jeder hat die Möglichkeit, bei den wichtigen Entscheidungen dabei zu sein. Ich bin mit dem Fahrzeug viel unterwegs, und freue mich dann auf den Hörfunk. Aber ganz ehrlich, der Boxsport lebt von Bildern.

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