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DAB+ Autoradios zu teuer

Medienhüter fordern verpflichtenden Multinormchip

Siegfried Schneider, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) Quelle: BLM/Seisenberger Siegfried Schneider Präsident Landeszentrale für neue Medien (BLM) 18.01.2017
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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Derzeit sind weniger als 15 Prozent der Automobile in Deutschland serienmäßig mit einem DAB+ fähigen Empfänger ausgestattet. Damit ist Siegfried Schneider, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) nicht zufrieden. "Zumal ein DAB+ Chip aktuell im Durchschnitt etwa 7 Euro kostet". Dementsprechend sei es nicht nachvollziehbar, wenn die Automobilindustrie mehrere hundert Euro Aufpreis für eine DAB+ Ausstattung verlangen. Der Medienhüter fordert daher jetzt einen verpflichtenden Multinormchip für alle neuen Radioempfangsgeräte auch im Auto.







Der BR hat am 24. November eine Digitalradio-Infokampagne gestartet, welches Fazit ziehen Sie?
Das Thema war, soweit ich das beobachten konnte, auf allen Kanälen des BR sehr präsent und das ist prinzipiell gut für die Entwicklung von DAB+. Nach einem Fazit sollten Sie allerdings die Verantwortlichen des Bayerischen Rundfunks fragen.

Wie bewerten Sie die aktuellen DAB+ Marktzahlen für Bayern?
Wir können in Bayern mit den aktuellen Zahlen sehr zufrieden sein, sowohl mit der Anzahl der Geräte im Markt als auch mit den Hörerzahlen, der Sendernetzabdeckung und beim Wachstum der verkauften Geräte. Erwartungsgemäß zeigen alle aktuellen Untersuchungen, dass die Entwicklung dort am positivsten ist, wo die meisten Digitalradioangebote empfangbar sind. Die Ergebnisse belegen, dass 2016 eine wichtige Wegmarke für die Entwicklung des digitalen Hörfunks in Deutschland war. Aus meiner Sicht führt an DAB+ kein Weg mehr vorbei.

Wie lauten die vordringlichsten Aufgaben, um DAB+ weiter am Markt zu etablieren?
Derzeit sind weniger als 15 Prozent der Automobile in Deutschland serienmäßig mit einem DAB+ fähigen Empfänger ausgestattet. Ein DAB+ Chip kostet aktuell im Durchschnitt etwa 7 Euro, dazu kommt der Preis für eine Antenne. Dementsprechend ist nicht nachvollziehbar, wenn die Automobilindustrie mehrere hundert Euro Aufpreis für eine DAB+ Ausstattung verlangt. Das hemmt die DAB+ Entwicklung in Deutschland insgesamt. Auch unter diesem Gesichtspunkt wäre es sinnvoll, wenn ein Multinormchip verpflichtend in alle neuen Radioempfangsgeräte eingebaut werden würde. Damit könnte der Gesetzgeber einen entscheidenden Beitrag zur Digitalisierung des Hörfunks leisten.

Welche Argumente haben sie für die noch immer zögerlichen Marktteilnehmer, damit sich diese bei DAB+ künftig noch stärker engagieren?
Ich bin sicher, die privaten Anbieter werden sich für DAB+ engagieren, wenn die Nutzung von DAB+ in den kommenden Jahren beispielsweise die Zwanzig-Prozent-Grenze überschreitet. Diese Marke erscheint – vor dem Hintergrund der Entwicklung in den zurückliegenden Jahren und den positiven Zahlen im neuen Digitalisierungsbericht – durchaus realistisch. Dabei bietet DAB+ die Chance, die technischen Nachteile und Versorgungsprobleme vor allem von lokalen und regionalen UKW-Radios zu beheben und damit Chancengleichheit in der Versorgung zwischen öffentlich-rechtlichem und privatem Rundfunk, aber auch innerhalb des privaten Rundfunks herzustellen.

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