ARD und Deutschlandradio haben am 5. April angekündigt, Anfang Mai auf allen Kanälen eine crossmediale bundesweite Marketingkampagne für Digitalradio DAB+ zu starten. Was steckt hinter der Initiative?
Wir wollen gemeinsam die Sichtbarkeit von DAB+ im Markt erhöhen. Noch nie gab es ein so schlüssiges Konzept für DAB+, es reicht vom Logo über das Kampagnendesign bis hin zur Ausstattung im Elektromarkt. Unser Ziel: Die KEF-Vorgaben erfüllen und DAB+ in den Köpfen und Ohren unserer Hörerinnen und Hörer fest etablieren. Die Entwicklung des Logos und aller Gestaltungselemente hat die ARD übernommen, gleichzeitig sind alle Schritte seit Oktober 2016 in enger Abstimmung mit dem Digitalradio Verein erfolgt.
Mit der neuen Markenführung haben wir einen bundesweit einheitlichen Auftritt zu DAB+. Das Marketingkonzept überzeugt, die Botschaft funktioniert, der wichtige Schulterschluss der Akteure ist gelungen: Gemeinsam sorgen wir für eine nachhaltige Markterschließung mit digital-terrestrischem Rundfunk.
Welche konkreten Maßnahmen/Aktionen wird es auf welchen Ausspielwegen dann geben?
Vom 2. Mai an werden ARD, Deutschlandradio, private Anbieter und der Netzbetreiber auf vielen Kanälen eine crossmediale bundesweite Marketingkampagne für DAB+ Radio starten. Dazu gehören Spots für Radio, Fernsehen und Internet sowie Bild-Motive für den Print- und Online-Einsatz. Mit Blick auf die Internationale Funkausstellung (IFA) in Berlin wird es im Hörfunk der ARD unter Beteiligung der Vereinsmitglieder kurz vor der Messe auch wieder einen bundesweiten Aktionstag DAB+ geben, bei dem Experten über Programminhalte und Technik des digitalen Antennenradios informieren. Eine dritte Kampagne wird in der Vorweihnachtszeit starten. Die Hersteller von DAB+ Radios sind ebenfalls mit im Boot. Auf der IFA werden wir erste Geräte mit neuem Logo sehen.
Wie ist Ihre aktuelle Markteinschätzung zu DAB+ und wie ist darin D-Radio aufgestellt? Welche Ausbaupläne gibt es ggf.?
DAB+ war noch nie so stark wie heute: Die Netzabdeckung ist sehr gut, die Privaten haben Interesse am zweiten Bundesmux gezeigt (hier finden gerade die Einigungsgespräche statt), die ARD ist sich eins und schreitet mit neuer Markenführung und drei Aktionszeiträumen voran. Deutschlandradio begrüßt das ausdrücklich.
Sie wissen ja, dass wir uns schon immer für DAB+ eingesetzt haben, weil wir mit UKW nur einen Bruchteil unserer Hörerinnen und Hörer erreichen. Derzeit liegt die Netzabdeckung mit 110 Sendemasten bei 96 Prozent, entlang der Autobahnen sogar bei 98 Prozent. Die Ausbaupläne in diesem Jahr sehen mindestens zehn neue Sendemasten vor. Im Fokus stehen dabei insbesondere Senderstandorte im ländlichen Bereich in Baden-Württemberg, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.
Auf Hochtouren laufen auch die Planungen auf anderen digitalen Plattformen, wie der demnächst startenden Audiothek. Können Sie hier schon Näheres verraten?
Wir bieten derzeit den Großteil unserer Beiträge und Sendungen in einer Mediathek an, die mit Desktoprechnern und Tablets gut bedienbar ist, aber nicht mit Smartphones. Das wollen wir ändern, weil auch unsere Nutzerinnen und Nutzer viel unterwegs sind, aber nicht auf unsere Angebote verzichten möchten. Also versammeln wir unsere Audios in einer App. Sie wird übersichtlich in verschiedenen Themenkategorien anbieten, was unsere drei Programme täglich senden. Außerdem werden wir redaktionelle Empfehlungen machen für diejenigen, die schnell interessante Inhalte finden wollen. Und für alle, die wissen wollen, was gerade in ihrem Sender läuft, wird es natürlich einen Livestream geben.