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Bericht

Dem DAB-Standard gehört die Zukunft

Auto-Industrie zurückhaltend bei neuem Audiocodierverfahren AAC+

Sondertreffen zur DAB-Zukunft am 19.12.2006 in München Quelle: Bayern Digital Radio 31.01.2007

Der Beschluss des Weltforums WorldDMB zur Einführung eines neuen Audiocodierungsverfahrens (AAC+/MPEG-4) hat hohe Wellen geschlagen - und manche Fragen aufgeworfen. Die Konsumenten fürchten, dass ihre eben frisch gekauften Empfänger bald zum Elektroschrott gehören. Und worin liegt der Vorteil des neuen Verfahrens? Schließlich erlaubt schon das herkömmliche Digital Radio Sendungen in glasklarer, exzellenter CD-Qualität und zusätzliche Datendienste. Aber auch die Programmgestalter fragen sich, für welche Art von Programm es überhaupt sinnvoll ist und was es der Branche bringt. Eine der wichtigsten Branchen sind die Automobilhersteller, die Neuwagen heute auf Wunsch bereits vielfach mit DAB-Geräten ausrüsten. „Aus Sicht von BMW ist DAB die Radiotechnologie der Zukunft, da nur in DAB genügend Kapazität bereitsteht, um eine attraktive Programmvielfalt und zukünftige Mehrwertdienste zu verbreiten“, sagte Dr. Matthias Unbehaun von der BMW AG. Besonders interessant sei für den bayerischen Automobilbauer die Möglichkeit, umfangreiche und qualitativ hochwertige Verkehrsinformationen und Telematikdienste über DAB auszustrahlen.
Er sieht die Weiterentwicklung von DAB grundsätzlich positiv, mahnt aber eine differenzierte Betrachtung an: „Neue Audiocodierungsverfahren sind durchaus sinnvoll, wenn in den DAB-Frequenzen nicht ausreichend Kapazität bereitsteht, um die gewünschte Programmvielfalt abzubilden“, sagte er dem Meinungsbaromter Digitaler Rundfunk. Allerdings müsse die Einführung solcher neuen Technologien über marktverträgliche Übergansszenarien erfolgen.
Ein gangbarer Weg wäre seiner Meinung nach die sukzessive Einführung von HE AAC V2 codierten Programmen ab etwa 2010 bis 2012. Allerdings mit der Einschränkung, dass die bis dahin über MPEG-2 ausgestrahlten Programme noch für einen gewissen Zeitraum weiter in diesem Verfahren gesendet werden, bevor auch diese auf den neuen Standard umgeschaltet werden.
Auf Grund der längeren Entwicklungszyklen bei Automobilen können neue Standards erst nach einer Übergangszeit in die Serienproduktion überführt werden. „Zuerst müssen allerdings die Standards verabschiedet sein, bevor entsprechende Chips und Endgeräte produziert werden können und ehe an die Einführung eines neuen Audiocodierungsverfahrens zu denken ist“, sagte Unbehaun anlässlich der Veranstaltung „info@BayernDigitalRadio“ in München. Auf dem Kongress gab es klare Signale für die Kontinuität beim DAB-Standard. „Nicht ein anderes Audiocodierungsverfahren, sondern attraktive Zusatzdienste machen Digital Radio interessant. Wir als Programmveranstalter müssen gegenüber dem Hörer Sicherheit und Kontinuität garantieren“, bekräftigte Ernst Dohlus vom Bayerischen Rundfunk.

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