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Der O-LKW als Dosenöffner für die E-Mobilität?

Wie Brandenburgs Politik zur Versuchstrecke für O-LKW steht

Rainer Genilke, Sprecher für Infrastruktur und Verkehr der CDU-Fraktion im Landtag Brandenburg Quelle: CDU Brandenburg Rainer Genilke Sprecher Landtag Brandenburg 21.07.2017
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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Rainer Genilke, Sprecher für Infrastruktur und Verkehr der CDU-Fraktion im Landtag Brandenburg, könnte sich gut vorstellen, dass Oberleitungs-Lkw eine Zukunft im Mix der verschiedenen Verkehrsträger haben werden. "Häufig werden bei Forschungsvorhaben auch Erkenntnisse gewonnen, die dann bei völlig anderen Projekten Verwendung finden können, dies könnte auch beim Oberleitungs-Lkw der Fall sein. Gerade beim Thema Elektromobilität per Oberleitung gibt es zahlreiche andere Anwendungsgebiete, zum Beispiel auch im Bereich des ÖPNV, wo möglicherweise Forschungsergebnisse transferiert werden können."







Die Bundesregierung hat angekündigt, die Technologie Oberleitungsgetriebener LKW zu unterstützen. Was halten Sie von den Planungen?
Mit dem Klimaschutzplan hat sich die Bundesregierung ambitionierte Ziele gesetzt, insofern ist die Erforschung von alternativen Antrieben und Technologien nur folgerichtig. Angesichts der wachsenden Mengen an Waren und Gütern, die quer durch Deutschland und Europa transportiert werden, kann die Einbeziehung von Oberleitungs-Lkw dazu beitragen, den Schadstoffausstoß deutlich zu senken.

In Groß-Dölln in Brandenburg befindet sich die Versuchsstrecke für O-LKWs. Welchen Stellenwert hat das für Ihr Bundesland? Ist das die einmalige Chance ganz vorn dabei zu sein, bei einer neuen Technologie?
Es ist stets begrüßenswert, wenn neue umweltfreundliche Technologien in Brandenburg erprobt werden. Wenn die Technologie nach der Testphase von Spediteuren angenommen wird und vielleicht sogar in anderen Ländern Verwendung findet, wird man dann eines Tages sagen können, daran hatten auch Brandenburgerinnen und Brandenburger ihren Anteil.

Wie bewerten Sie die Oberleitungs-LKW im Vergleich zu möglichen alternativen Verkehrssystemen sowie in Bezug auf alternative Antriebs- und Energieversorgungsoptionen, wie etwa wasserstoffbetriebene Brennstoffzellenfahrzeugen oder dem Schienenverkehr?
Es wird jetzt an den Teststrecken eine umfassende Erprobung und wissenschaftliche Auswertung stattfinden. Diesem Ergebnis sollte man auch nicht vorgreifen. Ebenfalls erwarte ich eine gründliche Auswertung der Auswirkungen auf den Pkw-Verkehr. Sicherlich wird man im Anschluss eine Bewertung im Vergleich zu alternativen Verkehrssystem sowie Antriebstechnologien vornehmen können. Ich könnte mir aber in jedem Fall gut vorstellen, dass Oberleitungs-Lkw eine Zukunft im Mix der verschiedenen Verkehrsträger haben werden. Häufig werden bei Forschungsvorhaben auch Erkenntnisse gewonnen, die dann bei völlig anderen Projekten Verwendung finden können, dies könnte auch beim Oberleitungs-Lkw der Fall sein. Gerade beim Thema Elektromobilität per Oberleitung gibt es zahlreiche andere Anwendungsgebiete, zum Beispiel auch im Bereich des ÖPNV, wo möglicherweise Forschungsergebnisse transferiert werden können.

Wie ist Ihre Einschätzung zur Wirtschaftlichkeit des Ausbaus der Autobahnen mit Oberleitungen und wie kann ggf. der Straßengüterfernverkehr auch ohne hohe Investitionsleistungen umweltverträglicher gestaltet werden?
Angesichts der prognostizierten Kosten von ca. einer Million Euro je Kilometer erscheint es unrealistisch und unwirtschaftlich, das gesamte Autobahnnetz in Deutschland flächendeckend mit Oberleitungen auszurüsten.  Jedoch wäre ein Einsatz auf denjenigen Strecken denkbar, wo besonders viele Waren transportiert werden und dementsprechend hoher Lkw-Pendelverkehr herrscht.

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