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Deutschland ist wegen Filmfördersystem benachteiligt

Wie die VFX- und Animationsbranche auf dem Weltmarkt agiert

Christian Sommer, CEO TRIXTER München GmbH Quelle: TRIXTER Christian Sommer CEO TRIXTER München GmbH 20.03.2018
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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"Deutsche VFX-Unternehmen wie TRIXTER sind regelmäßig an der Herstellung der renommiertesten Hollywoodproduktionen beteiligt", sagt TRIXTER-CEO Christian Sommer, der auch im Vorstand des Verbandes Technischer Betriebe für Film und Fernsehen (VFFT) engagiert ist. Auch für die Zukunft sieht er die Branche gut aufgestellt, dabei kämpfen die Unternehmen mit Widrigkeiten.







Der deutsche Special-Effect-Künstler Gerd Nefzer hat einen Oscar gewonnen – nur ein Leuchtturm oder ist die deutsche und europäische VFX- und Animations-Branche in der Weltspitze angekommen?
Dies muss differenziert betrachtet werden. So ähnlich sich VFX und Animation hinsichtlich der kreativen und technologischen Prozesse auch sind, so unterschiedlich ist die internationale Wahrnehmung dieser Marktsegmente. Deutsche VFX-Unternehmen wie TRIXTER sind regelmäßig an der Herstellung der renommiertesten Hollywoodproduktionen beteiligt. Aufgrund der herausragenden kreativen Potentiale gelingt dies trotz des Umstandes, dass Deutschland im Hinblick auf das Filmförderungssystem im internationalen Wettbewerb benachteiligt ist. Die Animationsbranche kann mit derselben Qualität auf internationalem Topniveau aufwarten, dennoch spielen hiesige Animationsstudios und –Produzenten international eine nur untergeordnete Rolle.

Auch Europa will sich mit einem „Animation Plan“ verstärkt um die Branche kümmern. Zwei wichtige Punkte sind Marktzugang und Finanzierung. Welche konkreten Instrumente wären aus Ihrer Sicht die effektivsten?
Es wurde höchste Zeit, dass sich Initiativen wie der Animation Plan for Europe oder die deutsche Animation Germany um eine verstärkte Internationalisierung der deutschen und europäischen Animationsindustrie bemühen. Es kommt hier auf die Entwicklung und Umsetzung eines in sich stimmigen Maßnahmenbündels an. Hervorzuheben sind ein Bekenntnis der TV-Sender als Finanzierungspartner zum Genre Animationsfilm sowie aufeinander abgestimmte Fördersysteme. Der deutsche und europäische Animationsfilm refinanziert sich überwiegend über den internationalen Verkauf, der angesichts neuer Distributionsplattformen zunehmend komplexer wird.

Außerdem sollen die Talente gefördert und gehalten werden. Wie kann das geschehen?
Eine wichtige Basis für das Fördern von Talenten ist natürlich eine gute Aus- und Weiterbildung. Hier muss der Fokus noch mehr auf die Qualität im Sinne einer praxisbezogenen Ausbildung gelenkt werden. Das Halten der Talente ist die logische Folge einer intakten Branchenstruktur mit guter Auslastung und Projekten von internationalem Niveau. Die kreativen Mitarbeiter entscheiden sich für ein Studio in den seltensten Fällen um des Studios Willen. Sie folgen weltweit den herausragenden Projekten.

3D, VR etc. – wie sehen Sie die hiesige Branche für die Trends der Zukunft aufgestellt?
Wir sehen die Branche gut für die Zukunftstechnologien aufgestellt. In Deutschland bilden hier die typischen Tugenden der Entwicklungs- und Ingenieurwissenschaften eine tragende Rolle. Der Erfolgsfaktor besteht darin, darauf aufbauend die vermarktungsinduzierten visionären Ansätze insbesondere der US-amerikanischen Industrie in die Entwicklung der Geschäftsfelder miteinzubeziehen.

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