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Diesel-Vertrauenskrise sollte Verkehr auf die Schiene bringen

Warum das E-Auto kein schneller Ersatz wird

Martin Rivoir, Verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Baden-Württemberg Quelle: Daniel Lukac Martin Rivoir Verkehrspolitischer Sprecher SPD-Landtagsfraktion Baden-Württemberg 20.06.2017
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Uwe Schimunek
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Die aktuelle Vertrauenskrise in den Diesel muss "Anreiz für Politik und Wirtschaft sein, den Gütertransport auf der Schiene wieder in den Fokus des Wirtschaftsverkehrs zu rücken", sagt Martin Rivoir, Verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Baden-Württemberg. Die Nachbarländer machen es vor.







Einige Großstädte erwägen Einschränkungen für bestimmte Diesel-Autos. Hat die Motortechnik noch eine Zukunft?
Ich gehe davon aus, dass wirklich saubere Diesel-Fahrzeuge auch in Zukunft auf unseren Straßen unterwegs sein werden, ist doch ihr Vorteil bezüglich des CO2-Ausstoßes unbestreitbar. Aber die Automobilindustrie muss weiter bereit sein, in Forschung und Entwicklung dieser Motorentechnologie zu investieren. Damit steht und fällt aus meiner Sicht die Zukunft des Diesels.

Insbesondere LKW fahren besonders häufig mit Diesel. Wie können Diesel-Verbote oder ähnliche Einschränkungen die erhofften Effekte erzielen, ohne die Versorgung zu gefährden?
Modernste Dieselmotoren beim LKW sind ja per se nicht schlechter als Dieselmotoren beim PKW. Also sind auch hier die Forscher und Entwickler der Automobilindustrie gefragt. Aber zweifellos wird der Trend gerade bei der City-Logistik eindeutig in Richtung Elektrifizierung des Antriebs gehen. Außerdem muss die aktuelle Vertrauenskrise in den Diesel Anreiz für Politik und Wirtschaft sein, den Gütertransport auf der Schiene wieder in den Fokus des Wirtschaftsverkehrs zu rücken. Österreich und vor allem die Schweiz machen täglich – und das seit Jahren – vor, wie erfolgreicher Gütertransport auf der Schiene funktioniert.

Warum wird Diesel-Kraftstoff an der Tankstelle trotz der erwogenen Einschränkungen immer noch steuerlich begünstigt? Ggf: sollte das geändert werden?
Die Vorteile des Diesels bezüglich des Klimaschutzes bestehen ja nach wie vor. Aber im Zuge der generellen Diskussion über die Besteuerung von Mobilität sollte sicherlich auch diese Frage mitdiskutiert werden.

Schon die Ankündigungen von Einschränkungen haben dem Absatz von Dieselfahrzeugen geschadet – kann davon das E-Auto profitieren?
Ich hoffe es. Aber derzeit zeigt sich, dass auch die bestehenden Anreize (noch) nicht zu einem Boom von E-Autos geführt haben. Aus meiner Sicht überwiegen die Probleme in der Ladeinfrastruktur, die geringe Reichweite der Fahrzeuge und die höheren Anschaffungskosten noch die Vorteile der E-Mobilität. Hier ist ein Infrastrukturausbauprogramm und weitere Forschung und Entwicklung nötig, um durch Sicherheit und Verlässlichkeit und damit durch sinkende Preise dem E-Auto zum Durchbruch zu verhelfen. Meines Erachtens sollte die Automobil-Entwicklung aber in Zukunft nicht nur auf E-Autos setzen. Gas, Natural Gas, Hybrid und Brennstoffzellen-Fahrzeuge gehören für mich auch zur Mobilität der Zukunft.

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