Digital Advertising wird für Radio-Sender immer wichtiger. Allerdings ist der Weg in die Zukunft beschwerlich. Wie Harald Gehrung, Geschäftsführer radio ffn, konstatiert, sind die Online-Only-Reichweiten immer noch vergleichsweise gering, daher „nimmt Digital Advertising leider bisher nicht den Stellenwert ein, den sich viele wünschen“. Gehrung nennt eine wichtige Zahl: „Auch im Jahr 15 des Digital Advertising ist der Anteil rein digitaler Erlöse bei uns geringer als 1 % des Gesamtumsatzes.“
Im Bereich Bewegtbild-Werbung liegt für Gehrung allerdings ein großes Potential. „Werbekunden können im Zuge einer integrierten Kommutation Radio und TV-Spots direkt bei ihrem Radiosender buchen.“ Vor dem Start des Streams könne etwa ein Pre-Video-Spot laufen und im Stream dann der Radiospot. „Dieses smart zu verbinden und in attraktiven Angeboten zu bündeln, wird die Herausforderung der Zukunft werden.“
Auch Gert Zimmer, Geschäftsführer RTL Radio Deutschland GmbH, sieht große Potenziale in der Preroll- und Instream-Audiowerbung, aber auch in der Videowerbung. „Die Nachfrage nach solchen Angeboten nimmt sowohl in den nationalen als auch in den regionalen Märkten deutlich zu.“ Sehr wichtig ist ihm der Bereich Native Ads, der schon heute einen wichtigen Teil der digitalen Umsätze ausmache. Vor allem in der zielgenauen Ansprache sieht Zimmer eine große Zukunft. „Der Trend geht klar in Richtung Personalisierbarkeit von Angeboten und der damit verbundenen Adressierbarkeit. Je definierter, passgenauer die Zielgruppe, desto höher der TKP.“
Bei ANTENNE BAYERN befindet man sich noch in der Experimentier- und Implementierungsphase. Doch Karlheinz Hörhammer, Vorsitzender der Geschäftsführung von ANTENNE BAYERN kündigt an: „Ab 2017 wird Programmatic Advertising ein fester und stetig wachsender Bestandteil sein.“ Schon jetzt wird die Zielgruppenansprache für die Werbekunden über antenne.de, verschiedene Apps, Smart TV und Social Media verlängert. „Rund um unsere starke Marke und unser UKW-Geschäft.“