Die diesjährigen Medientage München vom 07.11.2007 - 09.11.2007 haben alle vorherigen in den Schatten gestellt. Rund 8000 Teilnehmer, 95 Panels und mehr als 500 Experten - das ist neuer Rekord. Im Fokus der mittlerweile bereits 21. Medientage München standen die Auswirkungen des Internets auf die Medien und die Gesellschaft. Und so debattierten während des dreitägigen Kongresses Wissenschaftler, Medienakteure und Branchenvertreter die gegenwärtige Medienlandschaft und philosophierten über das, was noch kommen mag.
Eine der optimistischsten Botschaften verkündete dabei Jeff Haley, Präsident des Radio Advertising Bureau in den USA, während des Panels „Intermedial und Crossaktiv: Die Zukunft des Hörfunks im Wettbewerb der Medien“. Für ihn habe das Radio die besten Voraussetzungen, sich in der zukünftigen Medienlandschaft sehr gut zu behaupten. Haley begründete dies mit der sehr hohen Tagesreichweite des Hörfunks, den attraktiven Inhalten sowie der guten Leistung des Radios für die Werbewirtschaft. Kein Zweifel bestünde zudem darin, dass das Internet für das Radio das entscheidende Verbreitungsmedium werden wird.
Eröffnet wurden die Medientage München in diesem Jahr erstmalig vom neu gewählten Bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein. In seiner Eröffnungsrede während des traditionellen Mediengipfels kritisierte er unter anderem die Gebührenkürzung für Digital Radio durch die KEF. Ein gemeinsames Vorgehen sei der Schlüssel für die erfolgreiche Zukunft des digitalen Radios. Vorstöße wie die Mainzer und die Münchner Erklärung dokumentierten den Willen zum konzertierten Vorgehen. „Insofern bedaure ich das negative Signal, das die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs mit der Kürzung der Gebührenmittel für das bisherige DAB-Projekt aussendet.“
Einmal mehr zeigte auch Bayern Digital Radio Präsenz auf den Medientagen München. Heiß umlagert wurde der Digital Radio-Stand dabei sowohl von Messebesuchern als auch von Seiten der Politik. Bereits in den ersten beiden Tagen waren der Bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein, der Chef der Bayerischen Staatskanzlei Eberhard Sinner sowie Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien, zu Gast. Gesprächsthema Nummer eins war dabei klar die Erhöhung der Sendeleistung in Bayern. „Die Gespräche haben uns wieder gezeigt, wie notwendig es ist, gemeinsam für eine Sendeleistungserhöhung zu kämpfen. Dafür haben wir uns gemeinsam
mit dem Bayerischen Rundfunk, der Bayerischen Staatskanzlei, der Landesmedienanstalt und den Automobilherstellern Audi und BMW stark gemacht. Schon bis Ende dieses Jahres wird an vier bayerischen DAB-Senderstandorten die Leistung von 1 kW auf 10 kW erhöht, bis Ende 2008 werden es dann 10 Standorte sein“, erklärt Johannes Trottberger, Geschäftsführer der Bayern Digital Radio GmbH. DAB war auch an anderen Ständen der begleitenden Medienmesse zu erleben. So stellte beispielsweise Audi den vom Fraunhofer Institut entwickelten DAB-Infodienst „Journaline“ vor, die Bayerische Landeszentrale für neue Medien informierte über den aktuellen Stand des DMB-Pilotprojektes „MI FRIENDS“ und die BMW Group präsentierte den DAB Surround Sound für das Auto.