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Kolumne

Endlich bundesweites Privatradio

Erwin Linnenbach, REGIOCAST, Sprecher der Geschäftsführung

Erwin Linnenbach, REGIOCAST Quelle: Regiocast 31.01.2007

Zunächst an die Adresse der medialen Untergangsbeschwörer: Die klassischen Medien wird es weiter geben. Radio, TV und Print bleiben. Und es gibt einigen Anlass anzunehmen, dass gerade das Radio einer überaus erfolgreichen Zukunft entgegensieht – trotz der geänderten Mediennutzung und trotz des Wettbewerbs mit dem Internet. Und auch trotz der strukturellen Probleme, die es dem Privatradio in Deutschland bisher unmöglich gemacht haben, so profitabel zu sein, wie es in Europa Standard ist.

Als Begründung für diese Prognose lassen sich eine ganze Reihe Punkte anführen. Erstens: UKW-Radio ist nach wie vor das meistgenutzte Medium überhaupt. Die entsprechenden Geschäftsmodelle sind erprobt, gelernt und trotz der strukturellen Hemmnisse profitabel. Zweitens: Das Internet ist nicht Bedrohung, sondern Vorbild. Hier lernen wir, welche Potenziale in der Beziehung Medium-Nutzer noch darauf warten, gehoben zu werden. Was will der Hörer, Leser, Nutzer? Viele neue und überraschende Antworten darauf verdanken wir alle der Spielwiese Internet. Und schließlich Drittens, ist Radio gerade im Begriff sich umfassend zu verändern. Die massenmedialen UKW-Angebote erhalten Verstärkung. Zum einen durch die individuellen, vielfältigen und unglaublich kreativen Audioangebote wie Webradio, Podcast & Co. Zum anderen durch digitale Formen der terrestrischen Verbreitung als perfekte Ergänzung zu UKW. Und das ist die wichtigste Botschaft für Radio in Deutschland: Endlich Bewegung! Gerade die derzeit heiß diskutierten neuen terrestrischen
Digitalkapazitäten DMB und DVB-H haben das Zeug, dem deutschen Privatradiomarkt nachhaltig auf die Sprünge zu helfen. Endlich wird es auch in Deutschland bundesweite Privatradioprogramme geben; endlich hat das Privatradio die Chance Programmfamilien, sogenannte Bouquets, anzubieten und schließlich kann durch eine vollständige Vergabe der Kapazitäten an die privaten Anbieter endlich die Überversorgung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks mit Frequenzen im UKW-Bereich korrigiert werden. Für den Hörer gibt es dann eine Vielfalt neuer Angebote, Formate und Sender zu entdecken. Jederzeit und überall verfügbar, setzt das Radio der neuen Generation auf differenzierte Zielgruppen und neue Möglichkeiten der Interaktivität. Und auf dem Werbemarkt eröffnen die adressierbaren Hörerkontakte neue Vermarktungschancen.
Um die digitalen Angebote erfolgreich zu etablieren, sind jetzt strukturelle Fragen zu
klären. So wird es einer gemeinsamen Anstrengung der Radiounternehmer und der Geräteindustrie bedürfen, um sicherzustellen, dass die Empfangsgeräte – gleich ob Mobiltelefon oder Küchenradio – mit den entsprechenden Technologien ausgerüstet sind. Zudem muss Radio sowohl bei DMB als Übertragungsstandard in der Fläche als auch bei DVB-H als Ballungsraumstandard voll dabei sein.
Trotz der derzeit noch offenen Fragen ist eines klar: Radio ist längst auf dem Weg in die Zukunft. Terrestrisch, online und mobil. Einschalten!

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