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Ersetzen Hörgeräte schon bald den Hausarzt?

Woran eine der innovativsten Branchen forscht und warum Hörlösungen heute schon vollvernetzte Lifestyle-Produkte sind

Dr. Roger Baumann, Geschäftsführer Sonova Deutschland GmbH, Geschäftsbereich Phonak Quelle: Sonova Dr. Roger Baumann Geschäftsführer Sonova/Phonak 09.11.2016
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Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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Phonak gehört zu den Großen in der Hörgerätebranche. Schon heute sind die Hörhilfen Lifestyle-Produkte, die sich drahtlos mit dem Smartphone, dem Fernseher oder dem Navigationsgerät verbinden lassen. Für Dr. Roger Baumann, Geschäftsführer Sonova Deutschland GmbH - Geschäftsbereich Phonak. "ist es nur eine Frage der Zeit, bis Hörgeräte eine zentrale Rolle im digitalen Lifestyle der Zukunft spielen werden". Künftig sei sogar denkbar, dass Hörgeräte aufgrund ihrer Rechenpower und der Platzierung am Ohr die ständige Überwachung von Blutzuckerwerten, Puls oder Sättigungsgehalt an Sauerstoff im Blut übernehmen.







Das Internet der Dinge kommt jetzt auch in der Hörgerätebranche an. Werden die Hörgeräte künftig zu Lifestyle-Produkten, die mit dem Smartphone oder der vollvernetzten Wohnung kommunizieren können?
Die digitale Vernetzung wird in all unseren Lebensbereichen immer wichtiger und ist inzwischen auch in der Hörgeräteindustrie angekommen. Es gibt seit längerem Hörgeräte auf dem Markt, die sich drahtlos mit dem Smartphone, dem Fernseher oder dem Navigationsgerät verbinden lassen. Es ist für mich nur eine Frage der Zeit, bis Hörgeräte eine zentrale Rolle im digitalen Lifestyle der Zukunft spielen werden. 

Inwieweit wandelt sich das Hörgerät von einem Medizinprodukt zu einem Begleiter für den digitalen Alltag?
Moderne Hörlösungen sind so klein, dass sie fast unsichtbar hinter dem Ohr verschwinden. Dabei steckt in ihnen eine enorme Rechenleistung und eine große Bandbreite an innovativen Technologien, die dafür sorgen, dass Hörgeräte sich mit beinahe jeder Art von Alltagstechnik drahtlos verbinden lassen. Dennoch wird und soll es das primäre Ziel eines Hörgeräts bleiben, seinen Trägern optimales Hören in allen Lebenssituationen zu ermöglichen. Betrachtet man den immer aktiveren und auch digitaleren Lebensstil von heutigen Hörgeräteträgern, sind Hörgeräte auf dem besten Weg beides zu werden: ein Begleiter für besseres Hören und für den digitalen Alltag.

Welche Branchentrends beobachten Sie derzeit noch?
Neben den Trends zur weiteren Miniaturisierung und Vernetzung von Hörgeräten ist aktuell das Thema Energiegewinnung  einer der großen Branchentrends. Kein Wunder, wenn man sich vor Augen hält, dass Hörgeräte maximale Rechenleistung auf minimalem Raum bieten. Phonak hat hier gerade mit einem wiederaufladbaren Hörgerät auf Grundlage der Lithium-Ionen-Technologie neue Maßstäbe in der Branche gesetzt. Das Phonak Audéo B-R ist das erste Hörgerät, dass nach nur dreistündigem Aufladen eine Laufzeit von bis zu 24 Stunden bietet – ein echter Meilenstein bei der Energieversorgung von Hörgeräten, der die Hör-Welt nachhaltig verändern.

Welche Innovationen entwickeln Sie, um Menschen mit Hörbeeinträchtigungen einen barrierefreien Alltag zu ermöglichen?
Wir sorgen mit unseren Hörlösungen dafür, dass Hörgeräteträger einen unabhängigen und aktiven Lebensstil führen können, ohne sich über ihren Hörverlust Gedanken machen zu müssen. Deshalb ist es so wichtig, dass sich Hörgeräte automatisch an die jeweilige Hörumgebung anpassen und manuelle Einstellungen überflüssig werden. Genau dafür haben wir das innovative Automatik-Betriebssystem AutoSense OS entwickelt, das noch mehr Leistung und Klangqualität bietet. Das hochintelligente System analysiert alle 0,4 Sekunden die Klangumgebung, erkennt automatisch jede Hörsituation und passt die Hörgeräte präzise und in Echtzeit an. So können Hörgeräteträger ihre persönliche Freiheit ohne Einschränkungen genießen.

Welche Entwicklungen sind künftig in der Branche denkbar, die heute noch Science Fiction sind? Woran forscht Ihr Unternehmen?
Die fortschreitende Vernetzung von Hörgeräten mit dem digitalen Lifestyle der Zukunft ist sicherlich ein Thema, dass die Branche auch weiterhin beschäftigen wird.  Denkbar sind aber auch Entwicklungen, die in Richtung „medizinischer Begleiter“ gehen: Das Hörgerät könnte hier aufgrund seiner Rechenpower und der Platzierung am Ohr beispielsweise die ständige Überwachung von Blutzuckerwerten, Puls oder Sättigungsgehalt an Sauerstoff im Blut übernehmen. Denkbar ist vieles, auch wenn es aktuell noch nach Zukunftsmusik klingt  – aber vor gar nicht allzu langer Zeit haben wir das Mobiltelefon auch nur zum Telefonieren genutzt.

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