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Essen vernetzt seine Erlebnisräume

Warum bei der Digitalierung das Rad nicht neu erfunden werden muss

Dieter Groppe, Geschäftsführer EMG Essen Marketing GmbH Quelle: EMG Essen Marketing GmbH Dieter Groppe Geschäftsführer EMG Essen Marketing 02.02.2017
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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"Wir müssen das Rad nicht mehr neu erfinden, sondern nur dem Kunden die vielen, schon vorhandenen Angebote aufbereiten und zugänglich machen." So lauet die Direktive von Dieter Groppe, Geschäftsführer EMG Essen Marketing GmbH. Sein Plan ist, mithilfe der Digitalisierung alle Erlebnisräume in Essen intelligent zu vernetzen. Wie das gehen kann, verrät der Tourismus- und Vermarktungsexperte in der Debatte auf Meinungsbarometer.info.







Vom Marketing bis zum Stadtrundgang per App verändert die Digitalisierung den Städtetourismus. Welche digitalen Angebote sind derzeit Ihre wichtigsten? (Bzw.: Welche herausragenden Projekte planen Sie in nächster Zukunft?)
Mit Hilfe verschiedener Partner wird derzeit in Essen die Vernetzung der vielen schon bestehenden Angebote zu Veranstaltungen, Mobilität und Ticketing umgesetzt. Ziel dieser Bemühungen soll es sein, dem Besucher ein möglichst einfaches „Rundum-Paket“ an die Hand zu geben. Gleichzeitig vernetzen wir die touristisch relevanten Erlebnisräume mit einem endgerätetauglichen Leitsystem. So ist der Bereich des Essener Ruhrtales als „Essener Ruhrperlen“ gerade in der letzten Phase der Umsetzung. Kurz gesagt: Wir müssen das Rad nicht mehr neu erfinden, sondern nur dem Kunden die vielen, schon vorhandenen Angebote aufbereiten und zugänglich machen.

Gerade der Tourismus zu klassischen Sehenswürdigkeiten spricht oft ältere Zielgruppen an. Über welche digitalen Wege sprechen Sie diese an?
Wir sind der Meinung, dass gerade in der Ansprache dieser Zielgruppe die unkomplizierte Kommunikation der Schlüssel zum Erfolg ist. Da auch die Generation 65+ inzwischen sicher im Umgang mit endsprechenden Endgeräten (Smartphone, Tablet usw.) ist, sehen wir auch hier in gut gegliederten responsiven Seiten, die wiederum mit möglichst barrierearm zu bedienenden Service- und Buchungsbereichen verbunden sind, den richtigen Weg. Übrigens würde ich diese Strategie nicht nur auf unsere Best Ager anwenden. Auch die jüngere Kundengruppe ist zunehmend ungeduldiger im Umgang mit digitalen Kommunikationsmitteln und erwartet einfache und selbsterklärende Informations- und Buchungssysteme. Bei mehr als fünf Buchungsschritten wenden sich bereits viele ab.

Das Bundesverkehrsministerium plant nach Medienberichten ein bundesweites E-Ticket für den ÖPNV. Inwieweit kann das den Städte-Tourismus voranbringen? (Bzw.: Schadet es eventuell sogar, weil es Hürden für bestimmte Zielgruppen schaffen könnte?)
Die angesprochene Initiative richtet sich primär sicherlich eher an Pendler und andere regelmäßige ÖPNV-Nutzer. Jedes zusätzliche Angebot kann aber auch neue touristische Kunden schaffen. Je einfacher und verbraucherfreundlicher die geplanten Angebote sind, und je besser die Vernetzung der Mobilitätsplattformen mit den digitalen touristischen Plattformen ist, umso eher wird sie auch dem (Städte-) Tourismus förderlich sein. Möglicherweise endet dann ja auch die häufig zu beobachtende Ratlosigkeit des ortsfremden Besuchers vor den lokalen Fahrkartenautomaten. Letztendlich entscheidet aber der Kunde über den Erfolg oder Misserfolg eines entsprechenden Angebotes.

Mit Share-Plattformen erwächst den Hotels Konkurrenz durch Privatübernachtungen. Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich daraus für Ihre Stadt?
Zunächst ist eine Erweiterung der Angebote immer eine Chance für die Destination als Ganze. Gerade in Angebots- und Preissegmenten, die von den etablierten Anbietern nicht abgedeckt werden, können die Share-Plattformen eine Lücke füllen. Vor allem für den preislich mittleren bis gehobenen Hotelbereich wird wohl eher keine Konkurrenz erwachsen. Schwieriger wird es für die vielen kleinen Apartment- und Ferienwohnungsvermittler, die sich zukünftig vermehrt über zusätzlichen Service und Qualität definieren werden müssen. Hier liegt dann vermutlich aber auch der Schwachpunkt der bestehenden Plattformen, die kaum über Qualitätskontrollen verfügen. Letztendlich entscheidet auch hier der Kunde mit seinem Buchungsverhalten über die zukünftige Ausprägung des Marktes.

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