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GfK verteidigt Charts im Radio als Leitwährung

Warum die Radiomacher weiter den Offiziellen Deutschen Charts vertrauen sollten

Dr. Mathias Giloth, Geschäftsführer GfK Entertainment Quelle: GfK Dr. Mathias Giloth Geschäftsführer GfK Entertainment 10.11.2016
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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Noch immer sind die Offiziellen Deutschen Charts das zentrale Branchenbarometer für die Musikindustrie und für viele Radiostationen unentbehrlich. "Als Leitwährung des Marktes decken die seit vielen Jahrzehnten von GfK Entertainment im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie erstellten Charts über 90 Prozent aller Musikverkäufe ab", so Dr. Mathias Giloth, Geschäftsführer GfK Entertainment. Daher haben die Chartermittler keine Sorgen, dass die Radiosender künftig nur noch die Playlists von iTunes, Spotify und Co. kopieren.







Welche Bedeutung haben nach Ihrer Einschätzung heute noch die klassischen Musik-Charts der GfK für die Radioprogramme?
Als Leitwährung des Marktes decken die Offiziellen Deutschen Charts, die seit vielen Jahrzehnten von GfK Entertainment im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie erstellt werden, über 90 Prozent aller Musikverkäufe ab und sind das zentrale Branchenbarometer. Die Hitlisten bzw. die von GfK Entertainment ermittelten Musikdaten haben eine hohe Bedeutung für die Radioprogramme und werden in zahlreichen Sendungen eingesetzt, z.B. in der vierstündigen N-Joy-Chartshow, bei Bayern 3 als „Schlager der Woche“ oder im Rahmen von Specials wie den „SWR3 Black Music Charts“, den „hr1-80er-Charts“ und den „1Live Sommerhits“.

Inwieweit wird Ihr Geschäftsmodell tangiert vom wachsenden Einfluss digitaler Musikplattformen, wie iTunes-Charts, Spotify und Shazam, bei den Radiosendern?
Die Hitlisten einzelner Händler decken jeweils nur einen Teilbereich ab, werden in vielen Fällen im täglichen oder sogar stündlichen Turnus ermittelt und sind daher nicht repräsentativ, wenn es um einen umfangreichen Überblick über den Gesamtmarkt geht. Allerdings haben sie auch einen etwas anderen Anspruch, wollen sie doch weniger den aktuellen Ist-Zustand darstellen, als vielmehr dem Nutzer passgenaue auf seine Hörgewohnheiten abgestimmte Playlisten anbieten. Die wöchentlich ermittelten Offiziellen Deutschen Charts berücksichtigen im Gegensatz dazu Download- und Musik-Streaming-Plattformen ebenso wie E-Commerce-Anbieter und den stationären Handel – und bieten daher ein vollständiges Bild, welche Musik sich in Deutschlandam besten verkauft.

Glauben Sie in diesem Zusammenhang an eine Fortbestand der wöchentlichen Musikcharts?
Wöchentliche, sämtliche Verkaufswege übergreifende Hitlisten wie die Offiziellen Deutschen Charts haben sich nicht zu Unrecht in allen Ländern als Währung durchgesetzt. Die Offiziellen Deutschen Charts in Deutschland wurden im vergangenen Jahr grundlegend erneuert – mit neuem Markennamen, neuem Logo und neuem, aktuellem Veröffentlichungstermin. Diese Neuerungen kommen in der Industrie, bei den Kooperationspartnern und den Musikfans sehr gut an – auch, weil regelmäßig weitere Innovationen hinzukommen. Dazu gehören z.B. die HipHop-Charts, Vinyl-Charts und Most Wanted Charts, oder aber der „Nummer 1 Award der Offiziellen Deutschen Charts“, mit dem bislang u.a. Andrea Berg, Udo Lindenberg, die Beginner und Clueso ausgezeichnet wurden. Inmitten eines sehr dynamischen Marktumfeldes werden die Offiziellen Deutschen Charts immer wichtiger, da sie eine zentrale Orientierungsfunktion liefern und neutrale, repräsentative und glaubwürdige Marktdaten garantieren.

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