RTL hat sich ein großes Sportrechte-Paket gesichert und überträgt 28 von 40 Spielen der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft von 2018 bis 2022. Wie bewerten Sie das?
Grundsätzlich ist ein fairer Wettbewerb zu begrüßen. Dies gilt auch bei der Vergabe von Fußballrechten. Dennoch ist Vorsicht geboten, eine Monopolisierung von Übertragungsrechten für Sportereignisse ist kritisch zu sehen.
Nach jetzigem Stand gibt es die Spiele im freien Empfang nicht mehr im hochauflösenden HD-Format. Wie beurteilen Sie diese Tatsache?
Das ist ein bedauerlicher Umstand und wirkt fast wie eine Strafe. Ich würde es begrüßen, wenn eine Lösung gefunden wird, damit auch im freien Empfang die Ausstrahlung im HD-Format gewährleistet werden kann.
Mit der Rechtevergabe an RTL hatten ARD und ZDF das Nachsehen. Welche Veränderungen erwarten Sie bei der Berichterstattung von und rund um die Spiele?
Ich kann nur hoffen, dass die Rechtevergabe an RTL nicht zu Qualitätsverlusten führt und die fortschreitende Kommerzialisierung keinen Einfluss auf die Qualität der Berichterstattung hat.
Neben Qualifikations- und Testspielen betrifft das Paket auch die Spiele der von der UEFA geplanten "Nations League". Was erwarten Sie von der neuen Liga?
Mein Gefühl ist, dass die korrupte UEFA nun offensichtlich nach weiteren Wegen sucht, noch mehr Geld zu scheffeln. Wir dürfen nicht hinnehmen, dass der Fußball immer mehr Sportarten aus der Berichterstattung verdrängt. Das schadet der Gewinnung des Nachwuchses und gefährdet ganze Sportarten. Vor allem kritisieren wir Grüne die anhaltende Kommerzialisierung des Sports.