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Hannover 96 verkauft die meisten Tickets online

Wie die Digitalisierung den Fußball verändert

Martin Bader, Geschäftsführer Hannover 96 Quelle: Hannover 96 Martin Bader Geschäftsführer Hannover 96 30.11.2016
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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Digitale Technologien beim Training, beim Ticketing, in der Fanbetreuung - dennoch bleiben die klassischen Medien für Martin Bader, Geschäftsführer von Hannover 96, von herausragender Bedeutung: "Monetär ist die Einnahme, die wir aus den TV-Verträgen erhalten, noch vor Sponsorengeldern oder Ticketingerlösen unsere wichtigste Säule."







Digitale Analysetools, wie das sog. „Packing“, haben derzeit Hochkonjunktur im deutschen Fußball. Wie schätzen Sie den Wert solcher Tools ein und nutzt Ihr Verein digitale Dienste und Programme, um das spieltaktische Vermögen der Bundesligaprofis weiter zu schärfen?
Packingtools setzen wir nicht ein. Allerdings nutzen wir Videoanalysen, um Spiele vor- und nachzubesprechen und bedienen wir uns verschiedener Analysetools, um das Bewegungsverhalten unserer Spieler zu tracken – sowohl im Spiel als auch im Trainingsbetrieb. Im Training sind dabei beispielsweise GPS-Technologien im Einsatz.

Die Digitalisierung spielt auch im Stadion eine große Bedeutung. Setzen Sie hier auf digitale Geschäftsmodelle, wie Ticketing, bargeldlose Paymentsysteme, Bestellsysteme über Smartphones für Getränke und Essen im Stadion?
Die Mehrzahl aller Ticketkäufe findet inzwischen online statt, zunehmend mithilfe mobiler Endgeräte. Dem tragen wir Rechnung und entwickeln uns stetig in diese Richtung hin weiter. Im Laufe der vergangenen Spielzeit haben wir erfolgreich die PRINT@HOME-Option als Alternative zur aufwändigen Ticket-Hinterlegung implementiert. Das Mobile-Ticketing werden wir noch in dieser Saison einsetzen. Das bedeutet, dass an der Zugangskontrolle der Einlass über einen QR-Code auf dem Smartphone erfolgt, wie man es beispielsweise von Flughäfen kennt. Das Payment in den Heimbereichen der HDI Arena erfolgt schon seit 2005 komplett bargeldlos.

Welche Rolle spielt für Ihren Verein digitales Fan-Infotainment, wie Stadion- oder Internet-TV, Fanradios, Soziale Netzwerke, oder Stadion-WLAN etc.? Tun sich hier neue Geschäftsmodelle auf?
Über eigene Medien die Fans und Anhänger direkt zu erreichen und mithilfe der sozialen Medien mit ihnen sogar in Austausch treten zu können, ist eine ganz wichtige Komponente in unserem Medienmix, die künftig auch immer weiter an Bedeutung gewinnen wird. Das Online-TV spielt dabei eine große Rolle, denn Videos ermöglichen es uns, Informationen emotional, anschaulich und leicht verständlich zu transportieren. Der Einsatz von Fotos oder Texten auf unseren Digitalkanälen soll dabei allerdings nicht geringeschätzt werden. Die Reichweiten auf unseren Plattformen steigen stetig an. Diese Bedeutungssteigerung nehmen auch unsere Sponsoren aufmerksam wahr. Neben klassischer Bannerwerbung entwickeln wir gemeinsam digitale Aktivierungsaktionen, in denen der Partner sich und seine Botschaften wiederfindet und die für unsere Fans interessante Mehrwerte bedeuten. Das Rahmenprogramm im Stadion gestalten wir seit inzwischen sieben Jahren zusammen mit unserem Medienpartner NDR 2. Immer eine Stunde vor dem Anstoß startet die NDR 2 Fanshow, die das Publikum auf die bevorstehende Partie einstimmt und in der Rituale wie das Announcen der Startelf und das gemeinsame Singen der Vereinshymne nicht fehlen dürfen.

Wie steht es um die Rolle der klassischen Fernseh- und Radioberichterstattung für Ihren Verein?
Die Bedeutung der klassischen TV-Berichterstattung ist und bleibt für uns unumstritten. Monetär ist die Einnahme, die wir aus den TV-Verträgen erhalten, noch vor Sponsorengeldern oder Ticketingerlösen unsere wichtigste Säule. Zudem darf man nicht vergessen, dass die Reichweite, die wir durch die Berichterstattung im Free-TV generieren, wiederum die Wertigkeit von beispielsweise Trikot- oder Bandenwerbung steigert und somit direkte Auswirkungen auf Sponsorenverträge hat.

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