Die Herausforderer und die Monopolisten bei den UKW-Netzen sind aktuell nicht gut aufeinander zu sprechen. Im Raum steht der Vorwurf, dass es den Radioveranstaltern trotz der Liberalisierung der UKW-Netze nicht einfach gemacht wird, zu wechseln. Michael Radomski, der mit seinem Unternehmen UPLINK Network auf den UKW-Markt drängt, berichtet von „abenteuerlichsten Hürden“ und gezielt geschürter Unsicherheit. Zudem beklagt der Geschäftsführer, dass Wechsel trotz der Marktliberalisierung weiterhin für Radioveranstalter „durch vertragliche Hürden und Taktieren des bisherigen Dienstleisters bestimmt sind.“
Für James Kessel, Leiter Business Unit Radio, MEDIA BROADCAST, vertraut die Mehrheit der Radioveranstalter seinem Unternehmen als Sendernetzbetreiber aus "gutem Grund". „Eine wichtige Rolle spielen neben jahrzehnterlanger Erfahrung auch die Qualität der Signalübertragung." Auch künftig werden die Preise fair und marktgerecht sein, versichert Kessel.
Der unabhängige Medienanwalt Helmut G. Bauer kritisiert, "dass die Auseinandersetzungen zwischen der Media Broadcast und den Wettbewerbern immer wieder auf dem Rücken der Radioveranstalter ausgetragen werden". Die Herausforderer müssen jetzt zeigen, dass sie besser und preiswerter als der bisherige Monopolist sind. Der Monopolist müsse lernen, seine Leistungen und Preise zu erklären und sein Verhalten gegenüber seinen Kunden verändern.
Zufrieden mit der Liberalisierung des UKW-Netzes ist Martin Deitenbeck, Geschäftsführer der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM). „Neben der MEDIA BROADCAST und einigen Landesrundfunkanstalten werden sich mindestens zwei weitere Unternehmen behaupten". Jetzt wünscht sich Deitenbeck, "dass die guten Erfahrungen bisher auch auf den Betrieb der DAB+ und DVB-T 2-Netze angewendet werden“.