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Hilflose Verbraucher bei DVB-T2

Verbraucherschützerin wünscht umfassende und unabhängige Informationen

Dr. Julia Zirfas, Referentin Digitale Welt bei der Verbraucherzentrale Hessen Quelle: Verbraucherzentrale Hessen Dr. Julia Zirfas Referentin Digitale Welt Verbraucherzentrale Hessen 21.03.2017
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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Dr. Julia Zirfas von der hessischen Verbraucher-Zentrale sieht eine gewisse Verwirrung bei der Einführung von DVB-T2 und/oder FreenetTV. "Gerade älteren Verbrauchern ist nicht klar, wie und womit sie nun weiterhin fernsehen und was sie unternehmen sollen."







Am 29. März beginnt der Regelbetrieb von DVB-T2. Wie gut sind nach Ihrer Einschätzung die Verbraucher aktuell informiert? Gibt es ggf. noch Kommunikationsbedarf in den letzten Tagen vorm Start?
Sehr viele Verbraucher haben mittlerweile mitbekommen, dass die Abschaltung von DVB-T stattfinden wird. Diesbezüglich sind sie somit recht gut informiert. Was ihnen allerdings fehlt, sind Informationen dazu, wie sie nun weiter verfahren sollen. Welche neuen Endgeräte (ob Set-Top Box oder einen neuen TV) sie kaufen sollen und wie sie die HD Sender sehen können.

Wurden nach Ihrer Einschätzung in Ihrem Bundesland die Verbraucher und der Handel von den Sendernetzbetreibern und den Programmanbietern unabhängig und gut informiert?
Es gab gerade in den letzten beiden Wochen viel Werbung zur Abschaltung. Davon war aber ein großer Anteil direkt von Freenet TV. Zeitungen haben sehr gut unabhängig informiert und viele ausführliche Artikel veröffentlicht. Von Seiten des Handels, Sendenetzbetreibern, Programmanbietern habe ich nicht so viele Informationen mitbekommen, die über die Abschaltung an sich, hinausgingen.

Markbeobachtungen haben ergeben, dass die Kommunikation am Point of Sale für die Enderbraucher durchaus verwirrend ist -- auch aufgrund der flächendeckenden Werbebotschaften von Freenet TV, die nicht von DVB-T2 sprechen, sondern von Freenet-TV. Die öffentlich-rechtlichen Programmanbieter werben wiederum mit DVB-T2 und erwähnen nicht das Freenet-TV. Wie soll jetzt der Verbraucher, wissen, welches Geräte er für welche Programme kaufen muss und wofür er was ggf. bezahlen muss? Müssten hier stärker marktunabhängige Informationen eingesetzt werden auch nach dem Start am 29. März?
Die Anfragen der Verbraucher zeigen, dass diese durchaus stutzig sind. Sie können DVB-T2 und Freenet TV nur schwer auseinanderhalten oder sich unter den einzelnen Begriffen etwas vorstellen. Gerade älteren Verbrauchern ist nicht klar, wie und womit sie nun weiterhin fernsehen und was sie unternehmen sollen. Es wäre zu begrüßen, wenn die Verbraucher umfassender und unabhängiger über ihre Optionen aufgeklärt würden. Gerade auch nach dem Start, da viele sicherlich erst tätig werden, wenn das DVB-T Signal tatsächlich abgeschaltet wurde.

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