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Hollywood aus Stuttgart - dank eigener Förderung

Welche Programme es für Filme und Games in Baden-Württemberg gibt

Prof. Carl Bergengruen, Geschäftsführer Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg Quelle: SWR/Krause-Burberg Prof. Carl Bergengruen Geschäftsführer Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg 20.03.2017
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Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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"Man kann gewiss nicht sagen, das deutsche Fördersystem sei überholt", sagt Prof. Carl Bergengruen, Geschäftsführer der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg. Letztlich müsse der Staat selbst entscheiden und steuern können, welchen Teil des audiovisuellen Sektors er in welchem Maße fördern möchte.







Eine Reihe von Verbänden fordern das Film-Fördersystem in Deutschland schnellstmöglich durch eine konsistente, allgemeine Förderung aller audiovisueller Medien zu ersetzen. Ist das deutsche Fördersystem überholt?
Man kann sicherlich darüber streiten, ob wir in Deutschland insgesamt für den audiovisuellen Sektor genug Fördermittel vergeben. Gerade die Förderung innovativer audiovisueller Formate kommt an manchen Stellen eher noch zu kurz. Aber man kann gewiss nicht sagen, das deutsche Fördersystem sei überholt, wenn es nach Sparten unterscheidet und eigene Töpfe zum Beispiel für die Filmförderung und die Gamesförderung aufweist. Das ist in aller Regel sinnvoll, zum einen weil die Kriterien, nach denen wir Games und nach denen wir Spielfilme fördern ganz andere sind, und deshalb die meisten Bundesländer dafür unterschiedliche Förderprogramme haben. Und was noch wichtiger ist: der Staat muss selbst entscheiden und steuern können, welchen Teil des audiovisuellen Sektors er in welchem Maße fördern möchte. Wieviel er etwa in die einheimische  Games-Industrie,  wieviel in die Produktion von webbasiertem Content, wieviel in den Spielfilmsektor investieren möchte und ob er überhaupt TV-Produktionen unterstützen will.  Und deshalb gibt es in den meisten Bundesländern unterschiedliche Förderprogramme.

Die Verbände beklagen einen Rückstand in Deutschland insbesondere in den Bereichen Animation, VFX und Games. Was können und sollten Politik und Förder-Institutionen für diese Bereiche tun?
Baden-Württemberg hat schon lange eine eigene Gamesförderung und immer mehr Bundesländer richten eine solche ein. Der Rückstand, der da international besteht, wird also stetig aufgeholt.

Im Bereich visuelle Effekte und Animation hat  Baden-Württemberg vor zwei  Jahren als erstes Bundesland ein eigenes Förderprogramm aufgelegt.  Wir haben damit Baden-Württemberg im harten internationalen Wettbewerb, der nun mal momentan ein Subventionswettbewerb ist, entscheidend  vorangebracht. Die Mitarbeiterzahlen und Umsätze solcher  Unternehmen im Ländle haben sich seither verdoppelt und die visuellen Effekte so manches Hollywoodfilms werden mittlerweile in Stuttgart erzeugt.  Bayern hat letztes Jahr mit einem ähnlichen Förderprogramm nachgezogen. Diese Förderprogramme sind wichtig, denn die virtuelle Filmproduktion ist ein innovativer, zukunftsgerichteter Wachstumsmarkt. Wir freuen uns sehr über die Ankündigung  der Kulturstaatsministerin Frau Prof. Grütters, dass ab nächstem Jahr auch der DFFF in diese Richtung geöffnet werden soll. Das wird dem deutschen Standort für Animation und visuelle Effekte noch einmal einen entscheidenden Schub geben.

Die Filmförderung der Länder legt Wert auf sogenannte Regionaleffekte. Welche Rolle sollte dieser Aspekt künftig noch spielen?
Wir leben in einem föderalen System. Mit ihren Förderprogrammen wollen die einzelnen Bundesländer ihre eigene heimische Wirtschaft unterstützen, nicht die Wirtschaft anderer Bundesländer. Und deshalb achten alle Länder darauf, dass die Fördergelder, die sie vergeben, auch wirklich im eigenen Bundesland ausgegeben werden und nicht woanders. Das ist vollkommen nachvollziehbar, und das wird sich auch nicht ändern.

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