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MEDIA BROADCAST begrüßt flexibleren Rechtsrahmen bei UKW-Verbreitung

Wie sich der Markt aus Sicht des Brachenriesen entwickelt

James Kessel, Geschäftsleiter Produktmanagement Media Broadcast GmbH Quelle: Tatiana Kurda James Kessel Geschäftsleiter Produktmanagement MEDIA BROADCAST 24.08.2016
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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MEDIA BROADCAST sieht sich im Wettbewerb um die Übertragung analoger UKW-Hörfunksignale auf dem liberalisierten Markt gut aufgestellt. James Kessel, Leiter Business Unit Radio, erwartet auch mit der geplanten Flexibilisierung des Rechtsrahmen faire und marktgerechte Preise.







Der Markt zur Übertragung analoger UKW-Hörfunksignale wurde liberalisiert. Wie ist Ihr Fazit seit Beginn der Liberalisierung?
Die Wettbewerbssituation besteht nunmehr seit dem 1. Januar 2016. MEDIA BROADCAST hatte ausreichend Vorlauf, um sich darauf vorzubereiten. Wir sind mithin bestens gerüstet und stellen uns selbstverständlich dem Wettbewerb, der ja bekanntlich das Geschäft belebt. Wichtig ist: Radioveranstalter können nun die Leistungen der MEDIA BROADCAST mit denen von Wettbewerbern vergleichen. Und die Mehrheit der Radioveranstalter vertraut MEDIA BROADCAST aus gutem Grund als Sendernetzbetreiber. Eine wichtige Rolle spielen neben jahrzehntelanger Erfahrung auch die Qualität der Signalübertragung, Zuverlässigkeit in der Projektierung und Durchführung der Übertragungsleistungen sowie unser 365-24-7 Service in unserem Network Operation Center (NOC) und durch unsere Spezialisten vor Ort.

Mit unseren mehr als 300 Servicetechnikern bundesweit sind wir in der Lage, jeden Senderstandort in weniger als zwei Stunden zu erreichen. In Verbindung mit einer dezentralen Ersatzgeräte-Logistik bieten wir unseren Kunden somit höchste Verfügbarkeitswerte für unsere Services. Denn Zuverlässigkeit beim Sendernetzbetrieb bedeutet Reichweite, das wichtigste Gut eines Radioveranstalters. Mithin sichern wir mit unseren professionellen Lösungen die wirtschaftliche Grundlage unserer UKW-Veranstalter.

Die Zusammenarbeit mit alternativen Netzbetreibern, die für uns Wholesalekunden sind, funktioniert überwiegend sehr gut. Insofern sehen wir der weiteren Zusammenarbeit mit professionellen Netzbetreibern positiv entgegen.

Medienberichten zufolge sind bislang nur 15 % des Gesamtmarktvolumens an alternative Sendernetzbetreiber gegangen und es wird sogar mit Abschwächen der Wechselquote gerechnet. Woran liegt das aus Ihrer Sicht?
Die Beurteilung der bisherigen und künftigen Marktentwicklung überlassen wir gerne anderen, ebenso die Auswahl von alternativen Senderbetreibern und die gemachten Erfahrungen. Wir glauben in der Tat, dass jeder Radioveranstalter sorgfältig abwägen wird, welchen tatsächlichen Vorteil ihm ein Wechsel bietet. MEDIA BROADCAST bietet neben den o.g. Argumenten eine Reihe weiterer guter Gründe, auf unsere langjährige Erfahrung im UKW-Sendernetzbetrieb zu setzen. So sind wir sowohl in der internationalen als auch nationalen Frequenzkoordination und dem Frequenzschutz seit Jahrzehnten aktiv und holen das Beste für unsere Kunden heraus. Zudem konnten wir die Service-Verfügbarkeit über die Jahre hinweg signifikant steigern. Die Verbesserungen im UKW-Bereich umfassten beispielsweise zwischen 2012 und 2014 satte 15 Prozent. Bei der Verhinderung von Wiederholungsfehlern lag die Quote sogar bei 50 Prozent. Die Standardverfügbarkeit liegt seit 2016 bei 99,8 Prozent, Erstattungsregelungen bei durch uns verursachter Nichteinhaltung dieses Wertes sind bei MEDIA BROADCAST Standard.

Maßnahmen zur Netzhärtung bieten zusätzliche Sicherheit. Hierzu gehören auch Lösungen zur Steigerung der Netzwerkredundanz mit temporären Backup-Schaltungen via Satellit oder LTE. Den Netzwerkmonitor werden wir zudem weiterentwickeln und den Kunden so ein zukunftsweisendes Servicetool an die Hand geben. Ergo: Jahrzehntelange Erfahrung als größter UKW-Sendernetzbetreiber bundesweit zahlen sich im alltäglichen Sendernetzbetrieb aus, wo es auf Verbreitungssicherheit ankommt. Das wissen unsere Kunden.

Der Entwurf zur einschlägigen Regulierungsverfügung sieht vor, die Übertragung analoger UKW-Hörfunksignale wieder „ex post“ zu regulieren. Dadurch wären Preise anzeige- aber nicht mehr genehmigungspflichtig. Wie bewerten Sie das?
Die Rückkehr zur ex-post-Regulierung im Endkundenbereich und die Beendigung der beispiellosen Doppelregulierung sind uneingeschränkt zu begrüßen – und zwar nicht nur aus Sicht der MEDIA BROADCAST. Wir wissen von vielen unserer Radioveranstalter, dass die starren Konditionen unseres aktuellen ex-ante regulierten Angebots nicht in deren Interesse sind. Die ex-post-Regulierung gibt dem Markt für den UKW-Sendernetzbetrieb die Flexibilität, die dringend für einen effizienten Wettbewerb erforderlich ist. Wohlgemerkt gerade auch im Sinne der UKW-Radioveranstalter. Auf eines können sich unsere Kunden – und natürlich auch wechselwillige Radioveranstalter – auch mit der ex-post-Regulierung verlassen, die Preise werden fair und marktgerecht sein. Die Sorge, dass es hier zu Preisexzessen kommt, ist schlicht unbegründet und schiere Angstmache.

Was sollte aus Ihrer Sicht unbedingt in der Verfügung stehen? Bzw.: Was auf keinem Fall?
Da es sich noch um ein laufendes Verfahren handelt, bitten wir um Verständnis, dass wir an dieser Stelle keine weiteren Ausführungen dazu machen können.

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