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Interview

„Mitteldeutschland liegt bei innovativen Medientechnologien im Vorderfeld“

Joachim Becker, Direktor der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR Hessen) Quelle: LPR Hessen 29.09.2006

Meinungsbarometer: Herr Ministerpräsident, mit der Einführung von Handy-TV hat jetzt auch in Mitteldeutschland ein neues Medienzeitalter begonnen. Wie können Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen von dieser Innovation profitieren?

Prof. Georg Milbradt: Die Einführung von Handy-TV nach DMB-Standard und auch die für das kommende Jahr geplanten DVB-HProjekte zeigen, dass Mitteldeutschland bei den innovativen Medientechnologien durchaus mit im Vorderfeld liegt. Besonders die Region Leipzig wird bei der Einführung der neuen Technologien regelmäßig als eines der Startgebiete auserkoren. Ich bin zuversichtlich, dass unsere sächsischen High-Tech-Standorte, speziell Dresden, von diesen Entwicklungen profitieren können und sich vielleicht auch die eine oder andere neue Firma im mitteldeutschen Raum ansiedeln wird. Ich will nicht unerwähnt lassen, dass das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen in Dresden maßgeblich an Entwicklungen für DVB-H im Hard- und Softwarebereich beteiligt ist. Das spricht auch für den Forschungsstandort Sachsen.

Mit welchem Tempo wird die neue Technologie in den drei Ländern eingeführt und in welchen Regionen?

Das hängt erfahrungsgemäß auch davon ab, wie die neuen Angebote von den potenziellen Nutzern angenommen werden. In Sachsen ist geplant, dass bereits im Oktober dieses Jahres die notwendigen DMB-Übertragungskapazitäten für die Regionen Chemnitz, Dresden und Lausitz vergeben werden. Damit wäre dann eine nahezu flächendeckende Versorgung des Freistaates mit Handy-TV-Angeboten möglich. Allerdings glaube ich, dass in den kommenden drei Jahren, solange läuft das Versuchsprojekt erst einmal, zunächst die Ballungsräume ausgebaut werden.

Welche Unterstützung kann und wird die Politik leisten, damit Handy-TV in Mitteldeutschland erfolgreich eingeführt werden kann?

Wichtigste Aufgabe der Politik wird es sein, die entsprechenden Übertragungskapazitäten bereitzustellen, sowohl für den weiteren DMB-Ausbau als auch für DVB-H-Projekte, die 2007 starten werden. Nach den positiven Ergebnissen, die für uns auf der Genfer Wellenkonferenz erreicht werden konnten, bin ich da sehr optimistisch. Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Handy-TV sind im Wesentlichen geschaffen, zur Zeit wird im Kreise der Länder aber noch darüber beraten, wie die so genannten Plattform-Betreiber in den Rechtsrahmen einzubinden sind.

Die Internationale Wellenkonferenz hat Klarheit über die digitalen terrestrischen Frequenzen gebracht. Wird es auch in Mitteldeutschland genügend Kapazitäten für Handy-TV (DMB und DVB-H) geben?

Wie ich schon sagte, hat die Wellenkonferenz für uns sehr gute Ergebnisse gebracht. Für DMB werden derzeit erst einmal schon vorhandene Kapazitäten im L-Band genutzt. In Zukunft werden sicher auch Frequenzen im aktuell noch für analoges Fernsehen genutzten Band III dazu kommen, das hängt aber auch von der weiteren Entwicklung des Digital Radio (DAB) ab, das den gleichen Frequenzbereich benutzt. Bei DVB-H sind wir in Mitteldeutschland durch die mangelnde Beteiligung der großen privaten Veranstalter an DVB-T, die ich übrigens sehr bedauere, in der Lage, ausreichende Kapazitäten für DVB-H bereitstellen zu können.

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