Menue-Button
← FACHDEBATTE Interview

Privatverkehr in das ÖPNV-Angebot integrieren

Deutscher Städte- und Gemeindebund fordert Umdenken bei Gesetzgebern und Genehmigungsbehörden

Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V. Quelle: Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V. Dr. Gerd Landsberg Hauptgeschäftsführer Deutscher Städte- und Gemeindebund 30.03.2017
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
ZUR FACHDEBATTE

Der Pkw spielt derzeit noch immer eine große Rolle auf dem Land, weil das ÖPNV-Angebot nicht immer passt. Das sagt Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer Deutscher Städte- und Gemeindebund. Er fordert jetzt eine bessere Vernetzung aller Verkehrsangebote auf dem Land. "Das Personenbeförderungsgesetz sollte stärker neue Formen des öffentlichen Verkehrs zulassen. Gesetzgeber und Genehmigungsbehörden müssen aufhören, vom öffentlichen Nahverkehr als Linienverkehr zu denken. Die Integration privater Fahrten in das ÖPNV-Angebot muss möglich werden."







Wie bewerten Sie Stand und Perspektiven für die Mobilität im ländlichen Raum, gerade im Hinblick auf viele wegfallende ÖPNV-Angebote?
Der Pkw spielt derzeit noch eine große Rolle, weil das ÖPNV-Angebot nicht immer passt. Aber digitale Vernetzung und das autonome Fahren haben ein großes Potenzial, den ÖPNV besser zu machen.  Über digitale Plattformen können Mitfahrten organisiert werden, das autonome Fahren in vernetzten Fahrzeugen ermöglicht das Arbeiten von unterwegs. Die ÖPNV-Unternehmen sind die geborenen Partner, um dies zu organisieren und durchzuführen.

Welche Forderungen haben Sie ggf. als zentrale Interessenvereinigung der deutschen Städte und Gemeinden?
Die Vernetzung der Verkehrsangebote muss gefördert werden. Das Personenbeförderungsgesetz sollte stärker neue Formen des öffentlichen Verkehrs zulassen. Gesetzgeber und Genehmigungsbehörden müssen aufhören, vom öffentlichen Nahverkehr als Linienverkehr zu denken. Die Integration privater Fahrten in das ÖPNV-Angebot muss möglich werden.

Wie könnten neue Mobilitätskonzepte im ländlichen Raum aussehen, damit ländliche Regionen nicht gegenüber den Städten abgehängt werden?
Die klassischen Haltestellen sollten durch Mobilitätsstationen abgelöst werden. Der digitale Fahrschein sollte die Eintrittskarte zu vernetzten Verkehrsangeboten werden: von E-Autos über Fahrräder und Pedelecs, dem Car- und Bike-Sharing bis hin zum klassischen ÖPNV. Mitnahmeverkehre ergänzen das Angebot an Orten oder zu Zeiten, an denen keine Busse und Bahnen fahren.

Welche Möglichkeiten bieten integrierte Mobilitätskonzepte auf dem Land? Welchen Chancen bietet ggf. der autonome on demand-Verkehr?
Integrierte Mobilitätskonzepte ermöglichen eine Mobilität, die auf die Bedürfnisse der Menschen zugeschnitten ist. Autonomes Fahren und demand-Verkehr tragen dazu bei, den ländlichen Raum attraktiv zu halten: Damit junge, gut ausgebildete Menschen dem ländlichen Raum nicht mehr den Rücken kehren und Senioren dort wohnen bleiben, wo sie sich wohl fühlen.

Wie sieht Ihre persönliche Zukunftsvision von der Mobilität im ländlichen Raum aus und was gehört alles dazu?
Die Abhängigkeit vom eigenen Auto wird perspektivisch abnehmen, Mitnahmeverkehre werden überall verfügbar sein. Die bestehenden Angebote von Bus und Bahn werden digital vernetzt. Über eine App sind alle Informationen zu Fahrzeiten, Anschlüssen und Preisen verfügbar. Fahrgäste werden mit einer einzigen elektronischen Fahrkarte alle Angebote nutzen und bezahlen können, ohne dass man vorher eine Schulung im Tarifsystem braucht.

UNSER NEWSLETTER

Newsletter bestellen JETZT BESTELLEN

■■■ WEITERE BEITRÄGE DIESER FACHDEBATTE

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info

Dr. Dirk Wittowsky, Leiter der Forschungsgruppe Alltagsmobilität und Verkehrssysteme am ILS - Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung
Verkehr | Mobilität

Mit Teilen, Tauschen, Kombinieren die ■ ■ ■

Forscher plädiert für interdisziplinäre ■ ■ ■

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Prof. Dr. Kurt Krambach
Vorsitzender
Netzwerk Lebendige Dörfer

Prof. Dr. Kurt Krambach, Vorsitzender Netzwerk Lebendige Dörfer
Verkehr | Mobilität

Das attraktive Dorf braucht flexible ■ ■ ■

Warum der Verkehr auf dem Land nicht nur ■ ■ ■

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Prof. Dr. Kurt Krambach
Vorsitzender
Netzwerk Lebendige Dörfer

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Udo Folgart
Sprecher
Landtag Brandenburg

Udo Folgart (SPD), Sprecher für den Ländlichen Raum/ Landwirtschaft im Landtag Brandenburg
Verkehr | Mobilität

ÖPNV nur ein Teil der ländlichen Mobilität

Welche Rolle das Auto und neue Technologien ■ ■ ■

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Udo Folgart
Sprecher
Landtag Brandenburg

ZUR FACHDEBATTE

■■■ DIESE FACHDEBATTEN KÖNNTEN SIE AUCH INTERESSIEREN

Uwe Rempe

INITIATOR
Uwe Rempe
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info

Dipl.- Journ. Thomas Barthel

INITIATOR
Dipl.- Journ. Thomas Barthel
Founder & Herausgeber
Meinungsbarometer.info

Simone Ulrich

INITIATORIN
Simone Ulrich
Freie Journalistin
Meinungsbarometer.info

ÜBER UNSERE FACHDEBATTEN

Meinungsbarometer.info ist die Plattform für Fachdebatten in der digitalen Welt. Unsere Fachdebatten vernetzen Meinungen, Wissen & Köpfe und richten sich an Entscheider auf allen Fach- und Führungsebenen. Unsere Fachdebatten vereinen die hellsten Köpfe, die sich in herausragender Weise mit den drängendsten Fragen unserer Zeit auseinandersetzen.

überparteilich, branchenübergreifend, interdisziplinär

Unsere Fachdebatten fördern Wissensaustausch, Meinungsbildung sowie Entscheidungsfindung in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft. Sie stehen für neue Erkenntnisse aus unterschiedlichen Perspektiven. Mit unseren Fachdebatten wollen wir den respektvollen Austausch von Argumenten auf Augenhöhe ermöglichen - faktenbasiert, in gegenseitiger Wertschätzung und ohne Ausklammerung kontroverser Meinungen.

kompetent, konstruktiv, reichweitenstark

Bei uns debattieren Spitzenpolitiker aus ganz Europa, Führungskräfte der Wirtschaft, namhafte Wissenschaftler, Top-Entscheider der Medienbranche, Vordenker aus allen gesellschaftlichen Bereichen sowie internationale und nationale Fachjournalisten. Wir haben bereits mehr als 600 Fachdebatten mit über 20 Millionen Teilnahmen online abgewickelt.

nachhaltig und budgetschonend

Mit unseren Fachdebatten setzen wir auf Nachhaltigkeit. Unsere Fachdebatten schonen nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch das eigene Budget. Sie helfen, aufwendige Veranstaltungen und überflüssige Geschäftsreisen zu reduzieren – und trotzdem die angestrebten Kommunikationsziele zu erreichen.

mehr als nur ein Tweet

Unsere Fachdebatten sind mehr als nur ein flüchtiger Tweet, ein oberflächlicher Post oder ein eifriger Klick auf den Gefällt-mir-Button. Im Zeitalter von X (ehemals Twitter), Facebook & Co. und der zunehmenden Verkürzung, Verkümmerung und Verrohung von Sprache wollen wir ein Zeichen setzen für die Entwicklung einer neuen Debattenkultur im Internet. Wir wollen das gesamte Potential von Sprache nutzen, verständlich und respektvoll miteinander zu kommunizieren.