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R.SA will über erste Pilotphase hinaus auf DAB+ bleiben

Welche Erfahrungen der Privatsender auf der digitalen Antenne macht

Rainer Poelmann, Sprecher der Geschäftsführung der REGIOCAST Quelle: REGIOCAST Rainer Poelmann Geschäftsführer REGIOCAST 13.02.2017
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
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Der private sächsische Radiosender R.SA macht bislang überwiegend gute Erfahrungen mit der Ausstrahlung über DAB+. Für die langfristige Zukunft betont Rainer Poelmann von der REGIOCAST-Geschäftsführung:  "eine Förderung seitens der Medienpolitik würden bei vielen Skeptikern sicherlich zu einer Neubewertung führen."







Seit knapp einem Jahr sendet R.SA über eine Kooperation mit dem MDR über DAB+. Wie sind Ihre Erfahrungen mit dem neuen Übertragungsweg, welches Hörerfeedback bekommen Sie?
Wir haben bislang durchweg positive Erfahrungen mit dem Pilotprojekt gemacht. Die R.SA-Hörer haben sich schon viele Jahre nach einer lückenlosen, terrestrischen Verbreitung gesehnt. Das wussten wir aus den unzähligen Mails der R.SA-Fans. Denn mit seinen mehr als 40 schwachen Einzelfrequenzen ist der Sender über UKW in einigen Teilen Sachsens nur schlecht oder gar nicht empfangbar. Bereits von der ersten DAB-Sendeminute an, gab es zahlreiches und ausschließlich positives Feedback seitens der Hörer. Dabei hilft, dass der MDR auf seinem regionalen Multiplex einen Ausbaustand hat, der nahezu den gesamten Freistaat versorgt. Aus den begleitenden Studien der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) wissen wir, dass nach nur neun Monaten DAB+ Verbreitung schon 15 Prozent der R.SA-Hörer überwiegend DAB+ nutzen. Das ist eine rasante Entwicklung, die wir in diesem Tempo nicht erwartet hätten.

Und ganz wichtig: Die Zusammenarbeit mit dem MDR ist geprägt vom gemeinsamen Interesse, DAB+ voranzubringen. Der regelmäßige Austausch macht Spaß und zeigt, wie privater und öffentlich-rechtlicher Rundfunk miteinander arbeiten sollten.

Die Zuweisung wurde für zunächst 18 Monate erteilt, hat R.SA auch darüber hinaus grundsätzlich Interesse an einer DAB+ Verbreitung?
Ein ganz klares Ja. Die Partner haben damals die Option vereinbart, das Pilotprojekt ggf. um weitere sechs Monate zu verlängern. Diese Option möchten wir in jedem Fall nutzen. Wie es dann nach Februar 2018 weitergeht, gilt es in diesem Jahr zu klären.

Wie attraktiv ist aus Vermarktungssicht aktuell die DAB+ Verbreitung, auch angesichts neuer Vermarktungsmöglichkeiten wie bspw. „Audimark DAB+“ (erstes Digitalradio -Paket für die Werbewirtschaft)?
Die Vermarktungsmöglichkeiten auf DAB+ stecken noch immer in den Kinderschuhen, da es valide Nutzungsdaten mit Ausnahme der gemeinsamen DAB+-Pilotstudie nicht gibt. Außerdem profitieren davon aktuell vor allem die national verbreiteten Programme bzw. Produkte, die nur via DAB+ terrestrisch empfangbar sind. Eine spezielle DAB+ Vermarktung für R.SA ist schwierig, da wir dort ja das UKW-Signal im Simulcast senden und den regionalen Kunden vor allem die Gesamtreichweite interessiert, unabhängig ob der Empfangsweg UKW oder DAB+ heißt.

Würden Sie es begrüßen, wenn künftig weitere private Programme aus der Region bei DAB+ dabei wären. Was müsste nach Ihrer Einschätzung passieren, damit DAB+ genauso attraktiv ist, wie UKW oder Radiostreaming?
Dies setzt ja zunächst einmal einen privaten Multiplex in Sachsen voraus, da ja sonst gar keine Kapazitäten vorhanden sind. Dabei bleiben die hohen Übergangskosten während einer langen Simulcast-Phase sicherlich der größte Hemmschuh. Alle Vorschläge, DAB+ schneller zum Erfolg zu verhelfen, sind in den letzten zwei Jahren hinlänglich diskutiert worden und bekannt: Multinormchips, DAB+ als Standard in allen neuen PKWs sowie eine Förderung seitens der Medienpolitik würden bei vielen Skeptikern sicherlich zu einer Neubewertung führen.

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