Seit Mai 2016 läuft in vielen Regionen Deutschlands der Pilotbetrieb für DVB-T2 HD. Wie schätzen Sie grundsätzlich die Fortführung der Fernsehterrestrik in Deutschland ein?
Nach meiner Einschätzung ist es eine positive Entwicklung. Für viele Haushalte ist diese Technik ein wichtiger Empfangsweg geworden und gerade in den Ballungszentren lohnt sich der Ausbau. Der aktuell laufende Umstieg auf DVB-T2 HD ist ein richtiger Schritt und eine technologische Weiterentwicklung. So wurde beispielsweise in Leipzig, wo ich herkomme, zuletzt ein neuer Funkturm in Betrieb genommen, der zurzeit sechs Sender – darunter auch vier private - in HD-Qualität ausstrahlt. Ab März 2017 sollen es dann schon rund 40 Sender sein. Das zeigt: das Vertrauen der Anbieter in diese Technologie ist da. Letztlich kommt es aber auch bei dieser Technik darauf an, wie gut die Nutzerinnen und Nutzer sie annehmen und das hängt vor allem von den Rahmenbedingungen ab.
Ab Juli 2017, so hat jetzt der Plattformbetreiber Freenet-TV bekannt gegeben, werden die privaten Programme nur gegen eine Jahresgebühr von 69 Euro zu empfangen sein. Was halten Sie von den Plänen?
Es ist schade, zumal die Privatsender ja werbefinanziert sind. Aber es ist wohl nicht zu ändern. Es hätte mich gefreut, wenn das Angebot kostenfrei geblieben wäre, denn das wäre für diese Technik im Wettbewerb mit den Kabelanbietern ein Vorteil gewesen. Es stellt sich die Frage, ob mit der Einführung der Gebühr Zusatzleistungen einhergehen. Das müssen wir abwarten.
Kann unter diesen Umständen DVB-T2 ein Erfolg werden oder scheitert die Terrestrik?
Es ist auf jeden Fall ein Rückschlag. Aber ich hoffe, dass der Umstieg auf die zweite Generation des digitalen Antennenfernsehens ein Erfolg wird. Die oben angesprochenen Zusatzleistungen könnten ein Weg sein, die Attraktivität zu steigern und somit Nutzerinnen und Nutzer zu überzeugen.