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Schwächelnder E-Book-Markt

Random House experimentiert mit neuen Formaten

Matthias Aichele, Vice President Business & Digital Development der Verlagsgruppe Random House Quelle: Dominik Rößler Matthias Aichele Vice President Random House 17.11.2016
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Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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Auch Random House konstatiert ein verlangsamtes Wachstum im E-Book-Markt. "Dennoch liegt der E-Book-Anteil je nach Genre unterschiedlich aber durchgängig im niedrigen zweistelligen Bereich", sagt Matthias Aichele, Vice President Business & Digital Development der Verlagsgruppe. Er fordert den Mehrwertsteuersatz anzugleichen.







Nach jüngsten Medienberichten stagniert der E-Book-Markt im deutschsprachigen Raum. Welche Erfahrungen haben Sie diesbezüglich gemacht?
Wir haben aktuell ca. 14.000 lieferbare E-Books und arbeiten kontinuierlich daran, Novitäten zeitgleich in Print und E-Book zu veröffentlichen sowie relevante Backlist-Titel zu konvertieren. Das verlangsamte Wachstum im E-Book-Markt merken wir natürlich auch, dennoch liegt der E-Book-Anteil je nach Genre unterschiedlich aber durchgängig im niedrigen zweistelligen Bereich – das war nach dem dynamischen Wachstum der letzten Jahre so und gilt auch weiterhin.

Nutzer von E-Book sind nach verschiedenen Untersuchungen vor allem mobile junge Menschen. Welche Inhalte sind die richtigen für diese Zielgruppe?
Das sind zunächst alle Inhalte, für die sich diese Zielgruppe interessiert und die sie gerne lesen möchte. Unsere primäre Aufgabe ist es daher, alle unsere Titel digital auf allen relevanten Plattformen und Endgeräten mit einer möglichst guten „Usability“ verfügbar zu machen. Die Wahl hat dann der Leser. Neben den klassischen E-Books gibt es in der mobilen Zielgruppe sicherlich auch ein Bedürfnis nach Formaten, die auf eben diese mobile Nutzung noch stärker zugeschnitten sind. Kurze, serielle Texte etwa oder auch Storytelling im Messenger-Format. Wir experimentieren in alle Richtungen, um Erfahrungen zu sammeln.

Einzelne Stimme beklagen, dass der Preisvorteil von E-Books nicht an die Käufer weitergegeben werde. Wie ist das bei Ihnen?
Der Preis für unsere E-Books liegt zwischen 10 und 20 Prozent unter dem Preis der jeweils günstigsten lieferbaren gedruckten Ausgabe. Für Titel, bei denen keine gedruckte Ausgabe mehr lieferbar ist, orientieren sich die E-Book-Preise am Umfang sowie an vergleichbaren Produkten im Markt. Hinzu kommt der für E-Books erhöhte Mehrwertsteuersatz von 19 % im Vergleich zu 7 % bei gedruckten Büchern. Die Preise werden darüber hinaus dauerhaft gesenkt bei Einführung der Taschenbuchausgabe. Wir versuchen im Ausgleich der verschiedenen berechtigten Interessen also durchaus, etwaige Spielräume bei der Preisgestaltung auch an die Käufer weiterzugeben.

Experten fordern die Mehrwertsteuer für gedruckte Bücher und E-Book anzugleichen. Wie stehen Sie dazu?
Wir befürworten ausdrücklich die Empfehlung des Börsenvereins, den Mehrwertsteuersatz für E-Books analog zu gedruckten Büchern auf 7% zu reduzieren. Damit würden E-Books nicht mehr benachteiligt, was sicherlich helfen würde, den E-Book-Markt in Deutschland attraktiv zu gestalten und weiter zu entwickeln.

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