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Kolumne

Sendernetzbetreiber sehen technische Lösung im Streit um DAB-Leistungserhöhung

Egon Kraus, Leiter Business Unit Hörfunk von Media&Broadcast bei T-Systems

Egon Kraus, Leiter Business Unit Hörfunk von Media&Broadcast bei T-Systems Quelle: T-Systems 30.11.2006

Der Erfolg von DAB wird in der aktuellen Diskussion nicht nur von einem größeren Programmangebot, sondern auch von höherer Sendeleistung abhängig gemacht. DAB wird heute über Kanal 12 und L-Band verbreitet, wobei die Senderleistung im K12 auf 1 KW begrenzt ist.

Für den mobilen Empfang reicht die Leistung gleichwohl aus, sofern das Gerät mit einer entsprechenden DAB-Empfangsantenne ausgestattet ist. Defizite sind dagegen beim Inhouse-Empfang einzuräumen. Eine Leistungserhöhung im Kanal 12 scheitert jedoch seit Jahren an Einsprüchen seitens des Bundesverteidigungsministeriums, weil dadurch militärische Anwendungen im Nachbarkanal gestört werden könnten. In Grenzgebieten wird eine flächendeckende Leistungserhöhung im Übrigen für eine Übergangszeit noch mit unseren Nachbarn Polen und Tschechien abzustimmen sein.

Aufgrund vielfältiger Initiativen auf politischer Ebene bemüht sich zwischenzeitlich auch das Wirtschaftsministerium um eine einvernehmliche Lösung mit dem Verteidigungsministerium. Aus Sicht der Sendernetzbetreiber gibt es technische Maßnahmen, die eine Entkopplung sicherstellen können.

Unabhängig von der heutigen Situation sind Deutschland im Rahmen der gerade abgeschlossenen Planungskonferenz RRC 06 attraktive weitere Sendekanäle für das digitale Radio zugeordnet worden, welche keiner Leistungsbeschränkung unterliegen. Auf der Grundlage dieser neuen Kapazitäten erwarten wir Anfang 2007 die medien- und TK-rechtlichen Ausschreibungen für flächendeckende Sendernetze, welche dann auch die notwendige Inhouse-Versorgung sicherstellen.

Parallel dazu kann die Vielfalt der Programme in Zukunft durch neue Codierverfahren deutlich gesteigert werden. In einem Multiplex werden dann traditionell kodierte Programme neben effizienter kodierten parallel übertragen, so dass die heutigen Radios zumindest für einen Teil der zu empfangenden Programme weiter genutzt werden können.

Viel Bewegung ist auch durch MobileTV in den Markt gekommen. Die Handys können nicht nur TV und multimediales Radio empfangen, sondern auch alle derzeit verbreiteten digitalen Radioprogramme. Für die Endgeräteindustrie ist nach der RRC 06 Planungssicherheit geschaffen worden, die eine riesige Chance für vielfältige und vor allem preiswerte multimediale Empfangsgeräte für den europäischen Markt darstellt. Große Autohersteller bieten DAB-Endgeräte erfolgreich als Option ab Werk an und wissen um die Leistungsfähigkeit des Systems als Bestandteil von Telematik-Anwendungen.

Nicht zuletzt wird auch in immer mehr europäischen Ländern die Notwendigkeit einer einheitlichen Plattform für die Zukunft des Radios erkannt und in der Konsequenz auf DAB als einziges verfügbares System gesetzt, welches für die Berücksichtigung regionaler Besonderheiten wie auch den flächendeckenden Ausbau die notwendige Flexibilität bietet. Die Zeichen stehen gut für die Zukunft des digitalen Radios!

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