Am 29. März beginnt der Regelbetrieb von DVB-T2. Wie gut sind nach Ihrer Einschätzung die Verbraucher aktuell informiert? Gibt es ggf. noch Kommunikationsbedarf in den letzten Tagen vorm Start?
Unserer Einschätzung nach ist genügend über die Umstellung informiert worden. Haushalte, die bereits DVB-T2 fähige Endgeräte zuhause in Betrieb haben, könnten aus unserer Sicht könnten noch stärker über den erforderlichen Sendersuchlauf am 29.03.2017 informiert werden.
Wurden nach Ihrer Einschätzung in Ihrem Bundesland die Verbraucher und der Handel von den Sendernetzbetreibern und den Programmanbietern unabhängig und gut informiert?
Die Informationen durch Laufschriften und Bauchbinden auf der Senderseite bzw. auch die Teletextseite 199 werden von Verbrauchern durchaus wahrgenommen. Natürlich kann bei den freenet-TV Werbespots nicht von einer unabhängigen Information gesprochen werden. Die Aufklärung seitens des Handels könnte in den Regionen, die nicht am 29.03.2017 umgestellt werden, nach unserer Ansicht noch stärker betrieben werden.
Markbeobachtungen haben ergeben, dass die Kommunikation am Point of Sale für die Enderbraucher durchaus verwirrend ist -- auch aufgrund der flächendeckenden Werbebotschaften von Freenet TV, die nicht von DVB-T2 sprechen, sondern von Freenet-TV. Die öffentlich-rechtlichen Programmanbieter werben wiederum mit DVB-T2 und erwähnen nicht das Freenet-TV. Wie soll jetzt der Verbraucher, wissen, welches Geräte er für welche Programme kaufen muss und wofür er was ggf. bezahlen muss? Müssten hier stärker marktunabhängige Informationen eingesetzt werden auch nach dem Start am 29. März?
Wir haben festgestellt, dass das Angebot an reinen FTA-Geräten eher rückläufig ist und die Auswahl an Freenet-TV Geräten größer geworden ist. Letztendlich sollte der Handel die Käufer entsprechend informieren und Hilfestellung geben. Aufgrund der doch eher geringen Preisdifferenz zwischen reinen FTA-Geräten und „Freenet-TV“ Receivern raten wir im Zweifelsfalle eher dazu, Receiver mit integriertem Entschlüsselungssystem zu erwerben, zumal es auch viele Regionen gibt, in denen vorher keine Privatsender zu empfangen waren und eine spätere Nachrüstung von FTA-Geräten nicht möglich ist.