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Spitzensport im Free-TV wichtig für sozial Benachteiligte

Warum für DIE LINKE Bezahlfernsehen nur ein ergänzendes Angebot ist

Dr. André Hahn, Sportpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion DIE LINKE Quelle: DIE LINKE/André Nowak Dr. André Hahn Sportpolitischer Sprecher Die Linke 17.03.2017
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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"Sport ist wichtiger Teil unserer Gesellschaft und muss daher auch in den Programmen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und Fernsehens angemessen repräsentiert sein." Pay-TV könne nach Einschätzung von Dr. André Hahn, Sportpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion DIE LINKE, bestenfalls ein ergänzendes Angebot sein, da sozial Benachteiligte kaum darauf zurückgreifen können.







Die deutschen Spitzen-Sportfans stehen Pay-TV offen gegenüber. Wie viel Sport braucht das Free-TV noch?
Sport ist wichtiger Teil unserer Gesellschaft und muss daher auch in den Programmen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und Fernsehens angemessen repräsentiert sein. Deshalb plädiere ich für ein ausgewogenes Verhältnis von Sport, Kultur, Politik, Unterhaltung und weiteren Themen. Pay-TV kann bestenfalls ein ergänzendes Angebot sein, zumal sozial Benachteiligte kaum darauf zurückgreifen können.

Besonders die teuren Fußball-Rechte bei den Öffentlich-Rechtlichen werden in der Gesellschaft diskutiert. Wie wichtig ist Spitzen-Fußball bei ARD und ZDF?
Fußball ist nun mal in unserem Land die Nummer 1, und auch Menschen, die sich das Bezahlfernsehen nicht leisten können, sollen attraktive Spitzenspiele sehen können. Mit Blick auf die Rundfunkgebühren und die schon erwähnte Ausgewogenheit gibt es aber auch Grenzen beim Mitbieten um unverhältnismäßig hohe Forderungen für Übertragungsrechte.

Deutsche Sportfans interessieren sich neben Fußball auch sehr stark für olympische Spiele, für die olympischen Sportarten deutlich weniger – wie können Sportarten jenseits des Fußballs dauerhaft mehr Aufmerksamkeit bekommen?
Es geht nicht nur um den Umfang von Sportübertragungen bei ARD und ZDF, sondern auch um Vielfalt und Qualität, um Informationen und Geschichten rund um die Sportarten sowie die Sportlerinnen und Sportler. Dazu gab es auch schon mehrere parlamentarische Anfragen von mir, u.a. zum Anteil der Berichterstattung über den Behindertensport und das nicht nur zu den Paralympics. Hier – das möchte ich anmerken – gibt es durchaus positive Entwicklungen. Aber auch der Sport ist gefordert zu überlegen, wie er seine durchaus vielfältigen Sportarten für das Publikum attraktiver gestalten kann. Natürlich mit Rücksicht auf die Athletinnen und Athleten und deren Gesundheit – der sportliche Wettbewerb und nicht seine kommerzielle Vermarktung müssen im Mittelpunkt stehen.

Eine wichtige Informationsquelle für Fans sind regionale Tageszeitungen, die unter großem wirtschaftlichen Druck stehen. Wie lässt sich sicherstellen, dass auch künftig über Sport in der Region informiert wird?
Aus meinen Erfahrungen in Sachsen und insbesondere in meinen Wahlkreisen Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sowie Meißen wünsche ich mir eine engere und professionellere Zusammenarbeit zwischen regionalen Tageszeitungen, aber auch regionalen Fernseh- und Rundfunksendern mit den Landes- und Kreissportbünden, den Sportverbänden sowie den Sportvereinen. Dazu gehören Kooperationsvereinbarungen, Medienpartnerschaften, die Einbeziehung von Partnern wie die regionale Wirtschaft, aber auch Medienschulungen für die meist ehrenamtlich geführten Sportvereine. Natürlich ist hier auch die Politik gefragt, als Gesprächspartner und Förderer des Breiten- und Vereinssport. Und wichtig sind nicht zuletzt gut ausbildete und fachkompetente Sportjournalisten.

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