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TV - das Medium, dem die Eltern vertrauen

Super-RTL-Geschäftsführer über lineares Fernsehen und den Stellenwert von Youtube

Claude Schmit, Geschäftsführer SUPER RTL Quelle: SUPER RTL Claude Schmit Geschäftsführer SUPER RTL 04.04.2017
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Uwe Schimunek
Freier Journalist
Meinungsbarometer.info
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Klassische Medien genießen nach Einschätzung von SUPER-RTL-Geschäftsführer Claude Schmit "nach wie vor einen sehr hohen Stellenwert". Für ältere Kinder wird Youtube nach der aktuellen KIM-Studie immer wichtiger, doch auch das bereitet dem Manager keine allzu großen Sorgen.







Radio beim Frühstücken, TV als wichtigstes Medium – die Mediennutzung von Kindern scheint nach der aktuellen KIM-Studie in der Tradition der Eltern zu stehen. Ist das Bild von einer heranwachsenden, digitalen Generation übertrieben?
An der Digitalisierung der kommenden Generation führt sicher kein Weg vorbei. Gleichzeitig genießen die klassischen Medien nach wie vor einen sehr hohen Stellenwert. Die KIM-Studie zeigt deutlich, dass für die meisten Eltern Fernsehen noch immer DAS Einstiegsmedium für ihre Kinder ist – ein Medium, das sie kennen und dem sie vertrauen. Lineares Fernsehen bietet reichlich Auswahl für Kinder jeden Alters und Eltern wissen, dass Jugendschutz groß geschrieben wird. Das ist bei YouTube & Co. komplett anders. Hier begegnen Kindern schnell entwicklungsbeeinträchtigenden Inhalten und auch die Werbung ist oftmals nicht für Kinder geeignet. Zudem sind viele der populären Kinder-Angebote illegal bei YouTube hochgeladen und die Nutzer entwickeln diesbezüglich zunehmend ein Unrechts-Bewusstsein.

Die beliebteste Internetseite bei Kindern ist die Videoplattform YouTube – wie können die beliebten kurzen Formate die Mediennutzung dauerhaft verändern?
YouTube gewinnt erst bei älteren Kindern an Bedeutung. Die Kleineren nutzen eher das Fernsehen oder die Websites der Sender, die zunehmend auch Video-Inhalte anbieten. Zudem schränken aus den oben genannten Gründen viele Eltern die YouTube-Nutzung jüngerer Kinder ein. Dazu kommt, dass im Netz vornehmlich Inhalte konsumiert werden, die für das TV in dieser Form nicht geeignet sind, z. B. Let‘s Plays oder lustige Clips. Für das klassische TV ist das keine wirkliche Konkurrenz und die dafür verwendete Zeit geht eher von der Computer-/Digital-Nutzung ab als von der Fernseh-Zeit.

Mindestens 38 Prozent der befragten Kinder haben schon Games gespielt, für die sie nach der Empfehlung der USK zu jung sind. Oft haben sie diese Spiele von den Eltern bekommen. Was empfehlen Sie Eltern in Sachen Games und Mediennutzung der Kinder?
Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass Eltern im Gespräch mit ihren Kindern bleiben sollten, wenn es um deren Mediennutzung geht. Eltern können das eigene Kind am besten einschätzen und entscheiden, was und wieviel es spielen darf.

53 Prozent der Haupt- oder Realschüler und 56 Prozent der Gymnasiasten haben schon einmal einen Computer in der Schule benutzt. Wie bewerten Sie diese Zahlen?
Digitale Medien (nicht nur der Computer) sollten meiner Meinung didaktischer Bestandteil des Unterrichts in jeder Schule sein – immer dann, wenn ihr Einsatz sinnvoll ist. Leider sind viele Schulen nicht entsprechend ausgestattet, so dass sich Kinder die Kompetenz im Umgang mit digitalen Medien oftmals selber aneignen müssen. Parallel zu einer besseren Geräteausstattung wird es nötig sein, die Lehrer im Umgang mit der Technik zu schulen. Und auch wir als Eltern sollten uns mit aktuellen technischen Entwicklungen beschäftigen, um den Kindern kompetente Hilfestellung anbieten zu können.

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