Menue-Button
← FACHDEBATTE Interview

Trotz Ausstieg des VPRT aus der Digitalradio-Allianz

Medienanstalten kämpfen weiter um die DAB+ Zukunft der Privatradios

Siegfried Schneider, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) Quelle: Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM)/Seisenberger Siegfried Schneider Präsident Landeszentrale für neue Medien (BLM) 05.05.2017
INITIATOR DIESER FACHDEBATTE
Alexander Hiller
Redakteur
Meinungsbarometer.info
ZUR FACHDEBATTE

Die Medienanstalten bedauern, dass der VPRT dem Digitalradio-Aktionsplan der Bundesregierung nicht beigetreten ist. Dennoch ist sich Siegfried Schneider, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM), sicher, "wenn man die Argumente betrachtet, dass wir gleichwohl auch mit den privaten Sendern weiter an der Erhöhung der Relevanz von DAB+ arbeiten werden". Dafür könnte bereits der zweite geplante Digitalradio-Multiplex sorgen.







ARD und Deutschlandradio starten am 5. Mai eine crossmediale bundesweite Marketingkampagne für Digitalradio. Wie bewerten Sie die Pläne der Öffentlich-Rechtlichen?
Derzeit gibt es eine Reihe von Impulsen für DAB+. Dazu zählen die Ausschreibung des zweiten DAB+ Multiplex für neue private Programme, der vorgesehene Netzausbau durch die ARD, die geplante Aufnahme einer Vorgaben für den Multinormchip im TKG und eben auch die neue Kampagne für DAB+. Alles zusammen wird DAB+ sicher einen weiteren wichtigen Schub geben.

Eingeführt werden soll auch ein neuer Markenauftritt (u.a. neues Logo), der bereits im Vorfeld in der Branche für Verunsicherung gesorgt hat. Wie bewerten Sie die Notwendigkeit für einen neuen Markenauftritt im Hinblick auf die künftige Entwicklung des digitalen Rundfunks?
Mit neuem Logo und neuem Markenclaim „mehr Radio“ erhalten wir einen bundesweit einheitlichen Auftritt zu DAB+. Das Ziel ist die maximale Breitenwirkung im Sinne aller beteiligten Akteure und mehr Schwung für das Digitalradio in Deutschland. Wie beispielsweise der Digitalisierungsbericht der Medienanstalten zeigt, hat sich der Trend zum Radiohören über digitale Empfangswege und gerade auch über DAB+ in Deutschland verfestigt. Das müssen wir nun gemeinsam weiter ausbauen.

Das BMVI (Digitalradio Board) hat einen den sog. „Aktionsplan für die Transformation der Hörfunkverbreitung in das digitale Zeitalter" aufgesetzt, wie schlüssig ist der Aktionsplan und dessen mögliche Umsetzbarkeit?
Der Aktionsplan ist schlüssig. Er ist unter Mitwirkung der Medienanstalten entstanden und kann positiv zum Gesamterfolg von DAB+ beitragen. Inhaltlich deckt sich der Aktionsplan mit der Linie der DLM: Wir sind überzeugt davon, dass die Zukunft des Radios digital ist und DAB+ das heutige Geschäftsmodell von UKW auch im digitalen Zeitalter sichert.

Dass der VPRT dem nicht beigetreten ist, bedauern wir. Wenn man aber die Argumente betrachtet, bin ich mir sicher, dass wir gleichwohl auch mit den privaten Sendern weiter an der Erhöhung der Relevanz von DAB+ arbeiten werden.

Wie bewerten Sie grundsätzlich die aktuelle Entwicklung bei DAB+, auch im Hinblick auf aktuell ablehnende Haltung des VPRT?
Grundsätzlich versprechen sich die Medienanstalten mit der anstehenden Vergabe des zweiten bundesweiten Multiplex nicht nur einen Zugewinn an Vielfalt, sondern auch einen Schub für die DAB+-Reichweite insgesamt: Es wird damit rund 15 weitere private Programme geben, die zum Teil nur über DAB+ zu empfangen sind. Das bedeutet einen wichtigen Beitrag zur künftigen Entwicklung und Attraktivität des digital-terrestrischen Hörfunkmarkts.

UNSER NEWSLETTER

Newsletter bestellen JETZT BESTELLEN

■■■ WEITERE BEITRÄGE DIESER FACHDEBATTE

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Christine Albrecht
Geschäftsführerin
Alan Electronics

Christine Albrecht, Geschäftsführerin Alan Electronics GmbH
Vermarktung | DAB+

Längerer Vorlauf für Logo wäre ■ ■ ■

Wie ein Hersteller die Marketingoffensive zu ■ ■ ■

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Christine Albrecht
Geschäftsführerin
Alan Electronics

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Jörg Brandt
Director Investment & Accountability
Omnicom Media Group Germany

Jörg Brandt, Director Investment & Accountability bei der Omnicom Media Group Germany
Vermarktung | DAB+

Tendenz geht Richtung Streaming

Wo DAB+ seine Nachteile hat

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Jörg Brandt
Director Investment & Accountability
Omnicom Media Group Germany

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Karl Trautmann
Vorstand
ElectronicPartner

Karl Trautmann, Vorstand ElectronicPartner
Vermarktung | DAB+

DAB+ bleibt Nischenthema

Warum eine Marketingkampagne da nur wenig helfen kann

EIN DEBATTENBEITRAG VON
Karl Trautmann
Vorstand
ElectronicPartner

ZUR FACHDEBATTE

ÜBER UNSERE FACHDEBATTEN

Meinungsbarometer.info ist die Plattform für Fachdebatten in der digitalen Welt. Unsere Fachdebatten vernetzen Meinungen, Wissen & Köpfe und richten sich an Entscheider auf allen Fach- und Führungsebenen. Unsere Fachdebatten vereinen die hellsten Köpfe, die sich in herausragender Weise mit den drängendsten Fragen unserer Zeit auseinandersetzen.

überparteilich, branchenübergreifend, interdisziplinär

Unsere Fachdebatten fördern Wissensaustausch, Meinungsbildung sowie Entscheidungsfindung in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft. Sie stehen für neue Erkenntnisse aus unterschiedlichen Perspektiven. Mit unseren Fachdebatten wollen wir den respektvollen Austausch von Argumenten auf Augenhöhe ermöglichen - faktenbasiert, in gegenseitiger Wertschätzung und ohne Ausklammerung kontroverser Meinungen.

kompetent, konstruktiv, reichweitenstark

Bei uns debattieren Spitzenpolitiker aus ganz Europa, Führungskräfte der Wirtschaft, namhafte Wissenschaftler, Top-Entscheider der Medienbranche, Vordenker aus allen gesellschaftlichen Bereichen sowie internationale und nationale Fachjournalisten. Wir haben bereits mehr als 600 Fachdebatten mit über 20 Millionen Teilnahmen online abgewickelt.

nachhaltig und budgetschonend

Mit unseren Fachdebatten setzen wir auf Nachhaltigkeit. Unsere Fachdebatten schonen nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch das eigene Budget. Sie helfen, aufwendige Veranstaltungen und überflüssige Geschäftsreisen zu reduzieren – und trotzdem die angestrebten Kommunikationsziele zu erreichen.

mehr als nur ein Tweet

Unsere Fachdebatten sind mehr als nur ein flüchtiger Tweet, ein oberflächlicher Post oder ein eifriger Klick auf den Gefällt-mir-Button. Im Zeitalter von X (ehemals Twitter), Facebook & Co. und der zunehmenden Verkürzung, Verkümmerung und Verrohung von Sprache wollen wir ein Zeichen setzen für die Entwicklung einer neuen Debattenkultur im Internet. Wir wollen das gesamte Potential von Sprache nutzen, verständlich und respektvoll miteinander zu kommunizieren.